Derviant Skincare – meine Erfahrung
Neulich erreichte mich ein Päckchen von einer besonderen und äußerst lieben Blogleserin. Darin befand sich u. a. das Cleansing Concentrate von Deviant Skincare. Sie mochte es nicht und fragte, ob ich die Gesichtsreinigung testen würde. Aber natürlich! Denn Deviant Skincare ist in der letzten Zeit in aller Munde und der Reiniger hat sich in Social Media bereits einen Namen gemacht.
Zu Recht?
Das schauen wir uns heute an.
Hautreinigung – das Grundlegende
Bevor wir uns dem Cleanser von Deviant Skincare widmen, hier noch kurz ein paar Regeln für eine milde und effiziente Gesichtsreinigung.
Gesichtsreinigung ist ein wichtiger Teil jeder Hautpflegeroutine, den man nicht unterschätzen darf. Eine tägliche Reinigung erfüllt zwei Ziele einer guten Hautpflege: erstens wird die Haut vom Schmutz befreit und zweitens wird der Zugang der Wirkstoffe in die Haut ermöglicht. Zugleich muss beachtet werden, dass ein Reinigungsmittel mit harschen, reizenden Tensiden bzw. weiteren Reizstoffen in der Lage ist, die Hautbarriere zu beschädigen – selbst dann, wenn er nur für eine kurze Zeit auf der Haut verbleibt.Bei der Wahl eines geeigneten Reinigungsmittels denkt bitte somit in erster Linie daran, dass es mild für unsere Haut sein sollte, um die Hautbarriere zu schonen. Eine ungesunde Hautbarriere öffnet Tür und Tor für Bakterien und erleichtert den Verlust der hauteigenen Wasserbestände. Ergo: Die Haut wird trockener bzw. feuchtigkeitsarmer.
Selbst wenn man milde, gut zusammengesetzte Cleanser findet, bleibt immer noch die Frage, welche davon für die eigene Hautpflegeroutine gewählt werden soll. Eine ölige Haut mag in der Regel ein Gelreiniger. Eine trockene Haut präferiert hingegen eher eine Milch oder einen Balm. Doch unabhängig von unseren Konsistenz-Präferenzen sollte eine Gesichtsreinigung in der Abendroutine idealerweise auf Ölen basieren, damit der Sonnenschutz, und eventuell auch das Makeup, effizient entfernt werden könnten. In der Hautpflegeroutine am Abend sind somit in erster Linie ölhaltige Reinigungsbalme bzw. Reinigungsöle empfehlenswert – eins davon ist das Cleansing Concentrate von Deviant Skincare. Alternativ könnt Ihr gute Reinigungsöle bei Rossmann oder DM finden – oder aber in Skincare Online Shops etwa Reinigungsöl Little Wonderland.Viel mehr Informationen zur Hautreinigung findet Ihr in diesen drei Beiträgen (klick auf Bild):
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Cleansing Concentrate von Deviant Skincare – Eigenschaften
Die Basis des Reinigers von Deviant Skincare stellt das Hanfsamenöl dar. Hanföl ist nicht nur ein wertvolles Speiseöl, sondern weist auch einige Eigenschaften auf, welche in Hautpflege geschätzt werden: Es wirkt entzündungshemmend und hat einen hohen Anteil an hauteigenen Lipiden (Linolsäure und α-Linolensäure), welche festigend auf die Hautbarriere wirken.
Dem Hanföl folgt in der Zusammensetzung das leichte und ebenfalls an Linolsäure reiche Gurkensamenöl sowie in kleineren Mengen: Kameliensamenöl, Sacha Inchi Öl und Heidelbeerensamenöl.
Es wurden weder ätherische Öle noch harsche Tenside beigefügt. Die reizarme Gesichtsreinigung ist zudem unparfümiert.
Was die Konsistenz des Cleanser von Deviant Skincare anbelangt, so ist diese fest und ölig. Erst im Kontakt mit Wasser wird der feste Balm zu einer Milch. Das kennen wir aus der Verwendung von Reinigungsölen. Die Vorgehensweise ist hier exakt dieselbe – man massiert eine kleine Menge von dem festen Balm in die trockene Gesichtshaut, verteilt sie und wäscht anschließend die inzwischen milchige Textur mit Wasser ab.
So weit so gut.
Doch wie ist eigentlich die Performance des Cleansing Concentrate von Deviant Skincare, fragt Ihr?
Leider geht aus meiner Erfahrung mit dem Reiniger keine besondere Begeisterung hervor. Die Gründe dafür habe ich für Euch weiter unten zusammengefasst.
Deviant Skincare – der überteuerte Hype?
Wie macht sich die Ölreinigung von Deviant Skincare im Test?
Das Problem mit dem Cleansing Concentrate von Deviant Skincare liegt zum einen in der hohen Aufbrauchmenge. Für die Abendreinigung reicht ein kleiner Klex, was der Name „Konzentrat“ suggerieren möchte, definitiv nicht aus. Soll auch die Mascara mit abgenommen werden, muss eine ordentliche Menge des Cleanser aus dem Tiegel rausgenommen werden.
Zum zweiten finde ich die Reinigungskraft des Konzentrates von Deviant Skincare nicht hervorragend. In diesem puncto stehen die unten aufgelisteten Reinigungsöle dem kostenintensiveren Reinigungsmittel in Nichts nach. Zwar fühlt sich die Haut nach der Reinigung sauber an, doch die Mascarareste sind noch sichtbar. Ich habe inzwischen etliche Cleanser getestet, die genauso mild waren, welche aber schneller und effektiver auch das Augenmakeup mit entfernen konnten (s. weiter unten).
Zum Dritten ist meine Sicht nach der Verwendung des Cleansing Concentrate von Deviant Skincare verschwommen. Und das is für mich ein No-Go Kriterium für ein Pflegeprodukt, da ich abends noch im Bett lese.
Und zum Schluß noch ein Aspekt, welcher zu den Nachteilen des Gesichtsreinigers von Deviant Skincare zählt: der Preis. Für diese eher bescheidene Performance muss man tiefer in die Tasche greifen. Das Cleansing Concentrate von Deviant Skincare kostet £31.00 für 50ml bzw. £69.00 für 200ml (plus Versandkosten aus der UK). Der Preis soll wohl den Anspruch von Deviant Skincare abbilden, das Cleansing Concentrate von der Masse anderer Reiniger auf dem Kosmetikmarkt abheben zu wollen. Das tut der Cleansing Balm jedoch meiner Erfahrung nach nicht.
Daher macht es Sinn, sich nach besseren Alternativen für eine Abendreinigung umzuschauen. Weiter unten findet Ihr ein paar davon.
Cleansing Concentrate von Deviant Skincare im Test
Ist das Cleansing Concentrate von Deviant Skincare also gar nicht empfehlenswert?
Hm. Hätte ich den Gesichtsreiniger selbst gekauft, wäre ich enttäuscht. Dennoch könnte ich auf zwei Gründe hinweisen, welche für die Verwendung der Gesichtsreinigung sprechen. Diese positiven Eigenschaften möchte ich nun in den Raum werfen:
Erstens ist die Formulierung insgesamt gut und reizt die Haut nicht. Da ich keinen separaten Augenmakeup-Entferner verwende, finde ich es nicht optimal, nach der Abendroutine nur noch die Hälfte sehen zu können. Falls Ihr jedoch für das Augenmakeup einen Entferner nutzt oder gar keine Mascara trägt, muss das Argument für Euch nicht entscheidend sein. Zweitens empfiehlt der Hersteller den Gesichtsreiniger als Maske zu verwenden. Dafür eignet sich der Cleansing Concentrate von Deviant Skincare aufgrund der oben erwähnten hautfreundlichen Öle durchaus. Dies würde ich allerdings eher denjenigen empfehlen, welche eine Ölmaske gerne verwenden und nichts gegen einen intensiven Hanföl-Geruch haben.Die Herstelleridee ist dabei, den Reinigungsbalm direkt nach dem Einmassieren auf der Haut als Maske zu belassen. Die Vorstellung, dass der aufgelöste Schmutz gemischt mit den Ölen auf meiner Haut sitzt, mag ich aber persönlich nicht. Als eine von dem Reiniger unabhängige, super reichhaltige Gesichtsmaske kann man sich das Produkt von Deviant Skincare jedoch durchaus vorstellen.
Wenn Ihr bereits die Erfahrungen mit diesem oder einem anderen Produkt von Deviant Skincare gemacht habt, teilt uns diese bitte mit. Zwei Kurzrezensionen zu dem Cleanser auf Deutsch fand ich auf Instagram: eine eher enttäuschte bei Jasmin & Loki (das Account ist privat) und eine begeisterte bei Spendmymoneyonskincare.
Alternativen für Deviant Skincare
Doch kommen wir zu den versprochenen Alternativen für das Cleansing Concentrate von Deviant Skincare.
Take the Day Off von Clinique
Der Take the Day Off Reiniger von Clinique ist reizarmer Balm, der eine vergleichbare Konsistenz hat und sich auf der Haut ähnlich verhält wie der Gesichtsreiniger von Deviant Skincare. Der Cleanser von Clinique beeinflusst nicht die Sichtfähigkeit nach der Reinigung, hat im Gegensatz zu Deviant Skincare keinen Geruch und kostet um einiges weniger. Mehr Eigenschaften von dem Cleansing Balm von Clinique findet Ihr hier.
Reinigungsöl aus der Drogerie
Wenn Ihr nicht unbedingt einen Balm in Eurer Abendroutine haben müsst, sondern nach einem guten Reiniger sucht, könnt Ihr auf Reinigungsöle setzen. Vielen von Euch ist das Reinigungsöl von Balea bekannt. Die Formulierung ist einwandfrei und der Preis mehr als zumutbar. Auszusetzen wäre an dem Reinigungsöl aus der Drogerie lediglich seine mangelnde Ergiebigkeit – man braucht gut sieben Pumpstöße, um das Gesicht zu reinigen bzw. Mascara-Reste zu entfernen.
Update: Inzwischen hat Isana (Rossmann) die Parfümierung aus dem Reinigungsöl entfernt. Das Öl performt fantastisch und ist ergiebiger als das von Balea.
Cleansing Oil von Purito
Meine neueste Entdeckung ist das Reinigungsöl der koreanischen Marke Purito. Von dem ersten Pumpstoß wurde das Reinigungsöl zu meinem Liebling. Es ist nicht nur parfümfrei und reizarm, sondern auch extrem ergiebig. Sprich: man braucht davon lediglich einen Pumpstoß, um das gesamte Gesicht effizient zu reinigen. Dabei gehen auch jegliche Mascarareste vollständig ab und die Sicht ist nicht verschwommen.
Das Reinigungsöl fügt sich in die Liste meiner Lieblingsprodukten von Purito ein – neben zwei Seren und einer Sonnencreme. Einzelheiten zu all diesen Produkten findet Ihr hier aufgelistet. Mehr zu Purito ich auch beizeiten auf dem Blog berichten.
Kennt Ihr die Marke Purito eigentlich?
Ich grüße Euch herzlich und warte gespannt auf Eure Rückmeldungen!
Eure Pia
Hallo Pia, danke für deinen tollen Beitrag und auch für alle anderen Beiträge, die sind echt toll und dein Blog ist überhaupt der einzige den ich besuche? Ich bin verliebt in diesen Cleanser, oder für mich halt auch Maske. Ich mach zuerst Mascara und Makeup mit Wattepads runter und verwende ihn erst danach, massiere ihn schön ein und lass ihn einige Zeit drauf. Ich benutze ihn aber nur wenn ich genügend Zeit für all das habe, sonst wirds mir auf Dauer zu teuer. Auch ich dachte dieses Konzentrat sei ergiebier..
Liebe Grüsse?
Liebe Claudia, besten Dank! Das ist eindeutig eine Pro-Stimme für den Cleanser. Das ist wahrscheinlich auch der beste Tipp: Das Ding etwas länger am Gesicht bleiben lassen, damit alles ab geht.
Viele Grüße und schöne Festtage!
Pia
Hi Pia,
an dem CC hat mir besonders die „Cremigkeit“ gefallen. Außerdem habe ich das Gefühl, dass er meiner Haut was zurückgibt und sie dadurch viel beruhigter und ausgeglichener ist. Da ich sogenannte Tubing Mascaras benutze, die man nur mit warmen Wasser abnimmt kann ich da leider nichts zu sagen. Aber einen Film auf den Augen hat er tatsächlich bei mir noch nie gelassen. Finde es immer spannend wie andere Produkte wahrnehmen bzw. wie sie so für andere Leute funktionieren. Ist ein schöner Blogpost geworden!
Liebe Grüße 🙂
Liebe Lena,
besten Dank! Ich habe gehofft, dass Du dich meldest. Es ist immer wichtig, dass die Menschen, die sich für ein Produkt interessieren, auch unterschiedliche Erfahrungsberichte bekommen. Wenn Deine Haut nach der Anwendung beruhigter ist, ist das ein großer Pluspunkt und spricht definitiv für eine Weiterverwendung des Produktes. Vielleicht kann man es irgendwann man in herkömmlichen Online Shops kaufen kann…
Danke und viele Grüße!
Pia