Wie schädlich ist Blaulicht wirklich?
Ist Blaulicht schädlich für die Haut? Wenn ja, wie schädlich ist die Blaulicht Strahlung wirklich? Und wie viel davon verursacht Hautalterung?
Auf diese Frage stößt man in der letzten Zeit immer wieder. Nicht zuletzt aus dem Grund, dass immer mehr Kosmetikfirmen Hautpflegeprodukte anbieten, die angeblich vor dem Blaulicht schützen sollten.
Doch gibt es eine Creme gegen Blaulicht?
Heute werden wir daher versuchen, drei Hauptfragen zum Blue Light zu beantworten:
Zum einen werden wir der Frage nachgehen, ob blaues Licht unserer Haut wirklich schadet?
Zum zweiten wird das Verhältnis von Blaulichttherapie und Akne thematisiert.
Und zum dritten werden wir den Aspekt beleuchten, ob Hautpflege bzw. Sonnenschutz eine Schutzwirkung gegen das blaue Licht haben kann?
Ich hoffe, dass der Beitrags viele Eure Fragen zum Thema Blaulicht und Haut beantworten wird.
Ist Blaulicht schädlich für unsere Gesundheit?
Neulich hat das Onlineportal Science Daily über ein Studienergebnis einer Forschungsgruppe der Oregon State University veröffentlicht. Der Titel lautete (übersetzt): „Tägliches Aussetzen dem Blaulicht kann den Alterungsprozess beschleunigen, selbst wenn es unsere Augen nicht direkt erreicht.“1,35
Interessanterweise wurden dem Blaulicht in der Studie keine Menschen, sondern prototyptisch… Obstfliegen (Drosophila melanogaster) ausgesetzt. Diese sollten ja Menschen ähnliche Zellenaktivität vorweisen.
Die kleinen Testobjekte wurden in zwei Gruppen aufgeteilt:
a) Die eine Gruppe wurde 12h in Räumen mit Blaulicht und anschließend 12h in der Dunkelheit aufgehalten.
b) Die Körperreaktionen der zweiten Gruppe wurden hingegen entweder in der Dunkelheit oder im blaulichtfreien künstlichen Licht getestet.
Das Resultat des Experimentes ergab, dass Obstfliegen aus der ersten Gruppe, die also täglich 12 Stunden blauem Licht ausgesetzt war, nicht nur Schädigungen der Netzhautzellen, sondern auch der Hirnnervenzellen erlitten haben. In Folge dessen wurde deren Lebensdauer dramatisch verkürzt.
Die Studie ist deshalb so spannend, weil sie ein weiteres Puzzle in dem Zusammenhang von Blaulicht und unserer Gesundheit darstellt. Inzwischen gibt nämlich einige Studien, welche den schädigenden Effekt von blauem Licht auf unsere Augen und Gehirn3, 4, 5 aber auch Insulinresistenz6 untersucht haben (auch bei Kindern, etwa hier7).
Zwar lassen sich abschließende Aussagen zum Blaulicht im gesundheitlichen Aspekt noch kaum formulieren. Die vorhandenen Studien zeigen aber eindeutig, dass man den Einfluss nicht ignorieren kann.
Macht das Blaulicht alt und faltig?
Schauen wir uns heute ein weiteres, und für Euch wahrscheinlich wichtiges Puzzle an: die Wirkung von Blaulicht auf die Hautalterung bzw. auf die Gesundheit der Haut.
Ist blaues Licht schädlich für die Haut?
Aus der schnell wachsenden Anzahl an Studien zum Blaulicht und Haut ergibt sich inzwischen eine klare Relation zwischen Blaulicht und Hautalterung – beide hängen eng miteinander zusammen.
Wie gefährlich ist Blaulicht?
Immer mehr Titelüberschriften beziehen sich auf Gefahren, welche das blaue Licht nach sich ziehen soll. Wir werden gleich sehen, dass dies nicht unbegründet ist.
Eine Übertreibung der schädlichen Wirkung von blauem Licht, insbesondere in Bezug auf die Hautalterung, ist jedoch nicht angebracht. Vor allem dann nicht, wenn wir die negative Wirkung von Blaulicht auf die Haut mit Hautschäden durch die UV-Wirkung vergleichen.
Was ist Sonnenlicht?
Doch bevor wir in die Tiefe der Materie eintauchen, möchte ich Euch zwei Bilder zeigen: Diese veranschaulichen, wo sich das Blue Light in dem elektromagnetischen Spektrum überhaupt befindet.
Tageslicht bzw. Sonnenlicht setzt sich aus folgenden Strahlen zusammen:
- Ultraviolettes Licht (UVA, UVB und UVC)
- Sichtbares Licht
- Infrarot-Licht.

Was ist Blaulicht?
Das Blaulicht ist das Energie reichste Teil des Sonnenlichts bzw. sichtbaren Lichts (visible) und grenzt direkt an das UV-Licht.
Das Spektrum des Blaulichts wird unterschiedlich angegeben. Grob könnte man sich auf 400-480 bzw. bis 495 nm verständigen.
Dabei arbeiten die meisten LED-Displays mit Blaulicht um 460 nm.1

Was ist HEV-Licht?
Oft liest man auf der Verpackung von Hautpflegeprodukten über deren angeblichen Schutz vor HEV-Licht.
Was ist HEV-Licht, fragt Ihr?
HEV-Licht ist nichts anderes als… blaues Licht. Die Abkürzung kommt von High Energy Visible (HEV) Light und klingt wahrscheinlich für einige Kosmetikhersteller anziehender als die olle Bezeichnung „Blue Light“.
Doch können uns Cremes, Seren und Sonnenschutz überhaupt vor blauem Licht schützen? Dazu kommen wir weiter unten!
Ist Blaulicht schädlich für die Haut? Die Forschungslage
Blaulicht und freie Radikale
Bislang konnte gut dokumentiert werden, dass freie Radikale, welche zur Hautalterung führen, hauptsächlich durch UVA-Strahlen erzeugt werden. Demgegenüber wurde das sichtbare Licht lange Zeit als unschädlich eingestuft.
Diese Annahme muss aufgrund der aktuellen Forschungslage revidiert werden. Denn es konnte inzwischen bestätigt werden, dass Blaulicht ebenfalls für eine vermehrte Erzeugung von freien Radikalen und oxidativem Stress in der Haut zuständig ist.
Dies trägt wiederum zur Schädigung der hauteigenen Lipiden und die DNA der Hautzellen bei.
Zwei neuere Studien zum Einfluss von Blaulicht auf die Haut berichten zudem von Zellentod, der nach der Blaulicht Bestrahlung beobachtet wurde.33,34
Kurz: Das blaue Licht beschleunigt die Hautalterung.
Studien zum Blaulicht, Haut und Bildung von freien Radikalen
Der Zusammenhang zwischen Blaulicht und freien Radikalen kam erstens in einer Studie an Mäusen hervor.8
Eine Gruppe japanischer Forscher hat zweitens in vitro bestätigt, dass sowohl UVA-Licht als auch Blaulicht freie Radikale in der Haut produzieren.9
Drittens ergab eine Untersuchung an menschlichen Hautzellen (Keratinozyten) (in vitro), dass Blaulicht zur Bildung von freien Radikalen (wahrscheinlich Superoxid) beiträgt. (Allerdings war die Menge an freien Radikalen in menschlichen Zellen aus Blaulicht, im Vergleich zu UVA, viel weniger ausgeprägt als dies bei Mäusen der Fall war).8
Viertens wurden menschliche Hautzellen in vitro (Michelle, s. unten, hat es irrtümlich als in vivo Studie gekennzeichnet) sowohl Blaulicht als auch UV-Licht unterzogen. Das UV Licht hat zwar zu wesentlich mehr Hautschäden beigetragen. Dennoch zeigte sich das Blaulicht, je nach Intensität der Strahlung, für Bildung von freien Radikalen und Matrix Metalloproteinase (MMP) sowie für Erhöhung von Entzündungswerten verantwortlich.12
Ferner wurden in einer weiteren Studie menschliche dermale Fibroblaste (in vitro) dem Blaulicht ausgesetzt. Das Ergebnis nach 16 Teststunden zeigte, dass blaues Licht tatsächlich schädlich für die Haut ist. Zum einen wurden Fibroblaste viel stärker beschädigt als dies während eines normalen Hautalterungsprozesses der Fall gewesen wäre. Zum anderen hat das blaue Licht zwei Körperprozesse verlangsamt, welche in einer alternden Haut zu beobachten sind: Synthese von pro Kollagen-1 und die Zellproliferation.13
Zum Schluß wagte eine Studie aus China einen in vivo Versuch, den Einfluss von Blaulicht auf die Bildung von freien Radikalen zu zeigen. Zwar wurde der negative Einfluss auf die Haut bestätigt, die Testgruppe setzte sich jedoch nur aus neun Personen zusammen.14
Blaulicht und Pigmentflecken
Außer Formung von freien Radikalen, trägt das Blaulicht zur Entstehung von Hyperpigmentierung bei.
Der Zusammenhang zwischen Blaulicht und Pigmentflecken wurde bislang allerdings hauptsächlich in Menschen mit einem dunkleren Hauttyp (Fitzpatrick III und höher) festgestellt.29,42
Ich fand nur eine Studie, in der der Einfluss von Blaulicht in vivo an hellen Hauttypen (Fitzpatrick I-III) getestet wurde – im Zusammenhang mit UVA1 Licht. Darauf hin hat die Haut keine dauerhafte Pigmentierung erfahren, dafür wurde sie sichtbar errötet, was bislang nur im Zusammenhang mit dem UVB-Licht bekannt wurde.43
Ich werde die Forschungslage beobachten und Euch via Newsletter Bescheid geben, sollten neue Studien zum Einfluss von Blaulicht auf Pigmentflecken bei hellen Hauttypen erscheinen (was definitiv der Fall sein wird, da die Forschung zu Blue Light und Haut gerade boomt).
Blaulicht und gestörter Tagesrhythmus
Außerdem bestätigten Untersuchungen des Biorhythmus der Haut (bzw. des zirkadianen Systems) den schädlichen Einfluss des Blaulichts auf unsere Haut aus einer anderen Perspektive: Die Blaulicht Strahlung stört die innere Uhr… der Haut.
Doch was ist denn die innere Uhr der Haut, fragt Ihr?
Die innere Uhr der Haut
Dass unser Körper durch eine „innere Uhr“ gesteuert wird, gehört zum Allgemeinwissen.
Wusstet Ihr aber, dass auch unsere Hautzellen eine interne Uhr haben? Dies sieht folgendermaßen aus:
Zellaktivitäten während des Tages zielen darauf ab, die Haut zu schützen. Während der Nacht sollen die Hautzellen hingegen repariert werden. Wird der Prozess durch das in unseren Zimmern auch nachts vorhandene Blue Light aus dem Gleichgewicht gebracht, wird die Hautregeneration gestört.
Forscher beschreiben es wie folgt: „Unsere Ergebnisse zeigen, dass Hautzellen das Blaulicht „sehen“ können. (…) Dies führt zu einer Desynchronisation der Haut mit einem Verlust des Tagesrhythmus und einer Beschleunigung der Hautalterung.“17 (ähnlich hier18)
Dies zeigt, dass blaues Licht auf mehreren Ebenen schlecht für die Haut ist.
Sichtbares Licht versus Computerbildschirm
Nun, wenn es genug Hinweise dafür gibt, dass das Blaulicht schädlich für unsere Haut ist, stellt sich die Frage, was wir dagegen unternehmen können?
Kurz: Wie schütze ich meine Haut vor Blaulicht?
Um diese Frage zu beantworten, muss noch ein wichtiger Unterschied vorgenommen werden.
Das Blaulicht erreicht uns nämlich aus zwei Quellen:
- Zum einen durch das sichtbare Licht, wo das Blaulicht dessen energiestärkstes Teil darstellt (s. oben).
- Zum anderen durch unsere Computer- und Laptop-Bildschirme sowie Smartphone-Displays.
Eine exzellente Skincare Bloggerin, Michelle, schrieb dazu zwei getrennte Beiträge, in denen sie freundlicherweise die Stärke der Blaulichtstrahlung beider Quellen zusammengefasst hat (hier u. hier).
Es ist nämlich so, dass die Blaulicht Strahlung aus beiden Quellen unterschiedlich stark ausfällt!
Wie schädlich ist also das sichtbare Licht?
Und wie schädlich ist blaues Licht aus dem Handy- und Computerbildschirm? Oder anders gefragt: Wie viel Blaulicht schadet der Haut?
Blaulicht als Teil des sichtbaren Lichtes (natürlich)
Der Einfluss von Blaulicht auf die Haut kann als Menge (J/cm²) oder als Intensität (W/cm²) gemessen werden. In den meisten (wenngleich nicht gerade zahlreichen) in vivo Studien wurde der Einfluss mit mehr als 40 J/cm² gemessen. Laut Michelle’s Berechnungen könnte diese Menge in sehr lichtintensiven Weltregionen – Hochsommer in Texas oder in Bangalore (Indien) – bereits nach 15 Minuten erreicht werden.
In Südeuropa bräuchten wir dafür ca. 40 Minuten.
Während wir dem Blaulicht täglich ausgesetzt sind, ist dessen Menge – nicht anders als beim UV-Licht – im Sommer viel höher als im Winter. Man kann allerdings annehmen, dass die Hautschädigung durch Blaulicht, genau wie das bei UV-Strahlen der Fall ist, täglich voranschreitet.
Blaulicht aus Bildschirmlicht und Handy Displays (künstlich)
Wie sieht es aber mit blauem Licht aus, das von Laptop und Handy ausgestrahlt wird? Ist Handy Blaulicht schädlich?
Hier ist die Menge deutlich geringer. Michelle weist dabei auf eine Studie hin19, welche die Größe des Schirms und die Menge des ausgestrahlten Blaulichts untersucht hat. So wurde von einem Computer viel mehr Blaulicht ausgestrahlt als von einem iPad.
Ein iPad strahlte hingegen mehr Blaulicht aus als ein Handy. (Ein Kindle produziert, im Vergleich, die geringste Menge an Blaulicht.)

Eine andere Studie20 bestätigte, dass eine größere Entfernung von dem Gerät sowie eine Reduktion der Schirmhelligkeit die Menge an Blaulicht vermindern konnten.
Nicht zuletzt hat Beiersdorf eine interessante eigene Untersuchung durchgeführt und die Emission von unterschiedlichen LED-Geräten unter die Lupe genommen. Das Resultat bestätigte, dass die Schädlichkeit von künstlichem LED bzw. HEV Licht (Computer, Handy) sehr viel geringer ausfällt im Vergleich zum Blaulicht im natürlichen Tageslicht. Leider konnte ich die Studie, die auf dem 27. Kongress der Europäischen Akademie für Dermatology und Venerologie in Paris 2018 präsentiert wurde, nirgendwo finden (!). Eucerin fasst das Studienergebnis wie folgt zusammen:
„Laut den wissenschaftlichen Ergebnissen entspricht die HEV-Licht Intensität von 172 Stunden vor einem Monitor (30 cm Abstand) in etwa der von einer Minute draußen an einem sonnigen Tag in Hamburg (Mittagszeit, Mittsommer). Weiterhin wurde herausgefunden, dass die HEV-Licht-Intensität bei Messung direkt am Bildschirm (2 cm) um das 17-fache steigt im Vergleich zur Intensität aus einer Distanz von 30 cm. Damit entsprechen ca. 10 Stunden direkt auf Ihrem Smartphone (z. B. beim Telefonieren) einer Minute Sonnenbestrahlung an einem sonnigen Tag in Hamburg.“10
Update: Eine in 2022 veröffentliche Übersicht von bislang erschienen Studien zum Einfluss von Blaulicht aus LED Geräten bzw. Bildschirmen auf die Haut bestätigte, dass dieses keine Gefahr für Photoaging und Melasma darstellt.44
In demselben Jahr gab eine andere Forschungsgruppe jedoch zu Bedenken, dass die Blaulichtschaden kumulativ sind. Mit der steigenden Nutzung von Handys, Laptops und LED-Geräten steigt somit auch die Menge an Schaden, welche das künstliche Blaulicht für die Haut verursachen kann.45
Doch auch die Autoren schlußfolgern: Es würde sehr lange dauern bis das künstliche Licht und das Aussetzen elektronischen Geräten im normalen Alltag die Haut schädigte.45
Sichtbares Licht versus Bildschirmlicht – Quellen von Blaulicht im Vergleich. Fazit
Wie oben festgestellt, gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen der schädigenden Stärke des Blaulichts in dessen natürlichen Form und der geringeren Stärke des ausgestrahlten Blaulichtes durch Bildschirme.
Eine Zusammenfassung des Vergleiches würde wie folgt lauten:
- Wissenschaftliche Studien zur Gefahr des Blaulichts auf die Gesundheit messen unterschiedliche Blaulicht-Quellen, die nicht unbedingt miteinander vergleichbar sind.
- In vitro Studien zeigen ein verzerrtes Bild, weil die Entfernung der Testobjekte von der Quelle des blauen Lichtes unrealistisch nah ist.
- Blaulicht in sichtbarem Licht ist viel stärker – und demzufolge Haut schädigender – als das blaue Licht auf Computer- bzw. Handy Bildschirmen.
- Entfernung von dem elektronischen Geräten mit Blaulicht, die Helligkeit des Bildschirms sowie dessen Größe haben jeweils Einfluss auf die Menge an Blaulicht, das uns erreicht.
- Hautschäden sowohl aus UV-Strahlen als auch Blaulicht kumulieren sich über Jahre. Dass heißt, dass die Schäden im Laufe des Lebens gespeichert und schrittweise prominenter werden.
- Blaulicht hat eine viel schwächere Wirkung als UV-Licht, wenn es um Hautschäden, Entstehung von Pigmentflecken, etc. geht! Auf dem unteren Bild seht Ihr, dass die Bestrahlung von Hautzellen mit 180J/cm2 immer noch weniger Schäden verursacht als mit nur 6 J/cm2 einer Mischung aus UVA/UVB-Licht. Gemessen wurde dabei der Einfluss auf (a) Bildung von freien Radikalen, (b) von Entzündungswerten und (c) Matrix Metalloproteinasen (MMP).

Was kann man gegen Blaulicht tun?
Bislang haben wir das Blaulicht auf dem magnetischen Spektrum verortet, dessen unterschiedliche Quellen besprochen und die Auswirkung auf menschliche Gesundheit, insbesondere auf die Haut, diskutiert.
Nun stellt sich die Frage, was wir tun können, um die schädliche Wirkung von Blaulicht auf die Haut zu reduzieren?
Wie schütze ich meine Haut vor Blaulicht?
Meines Erachtens gibt es vier Möglichkeiten, um die Haut vor Blaulicht zu schützen:
- Verwendung von Hautpflegeprodukten mit Antioxidantien
- Verwendung von Sonnencremes mit Schutz vor Blaulicht
- Richtige Einstellung bei Computer- und Handynutzung
- Reduktion von Medienkonsum und Bildschirmzeit
Im Folgenden werden wir uns auf diese drei Punkte konzentrieren und schauen, inwiefern wir die Haut (und Augen) vor der Blaulicht Strahlung schützen können.
Was schützt vor Blaulicht? Gute Pflegeprodukte mit Antioxidantien
Wie oben ausgeführt, verursacht das Blaulicht Hautschädigung in erster Linie dadurch, dass es freie Radikale bildet. Diese führen wiederum zu Zellschädigungen, inkl. Kollagenverlust.
Die wichtigste Strategie, um die Haut vor der Wirkung des Blaulichts zu schützen, wäre somit eine hohe Menge an Antioxidantien in Hautpflege. Das haben Forscher inzwischen bestätigt. Eine Analyse12 zeigte, dass antioxidativ wirkende Inhaltsstoffe die Bildung sowohl von freien Radikalen als auch von MMP reduziert haben.
(Eine Sonnencreme hat es hingegen nicht geschafft – ein Aspekt, den wir gleich unten besprechen werden).
Doch welche Antioxidantien machen den besten Job gegen Blaulichtschäden und in welchen Konzentration sie in Hautpflegeprodukten vorkommen sollten, wurde bei Weitem noch nicht ausführlich untersucht.
Jedenfalls würde ich in diesem Kontext auf keine kaum untersuchten Pflanzenextrakte setzen, sondern auf altbewährte antioxidativ wirkende Inhaltsstoffe (mehr dazu weiter unten).
Was schützt vor Blaulicht? Einstellung bei Computer- und Handynutzung
Außerdem können wir die Haut vor Blaulicht schützen, indem wir richtige Bildschirm-Einstellungen auf dem Handy und Computers vornehmen.
Wie sollten diese Einstellungen aussehen?
Ausschalten von Geräten mit LED-Licht in der Nacht
Warum macht das Ausschalten von Geräten mit einem LED-Licht in der Nacht Sinn?
Das haben uns die obigen Studienergebnisse gezeigt.
a) Erstens: Selbst wenn das künstliche Blaulicht aus Bildschirmen weniger gefährlich als das natürliche Tageslicht ist, haben Blaulichtstrahlen eine kumulative Wirkung auf unsere Haut. Steigt das tägliche Medienkonsum, lagern sich Schäden in unserer Haut vermehrt ab.
b) Zweitens: Das Blaulicht kann die Zellaktivität beeinträchtigen, welche in der Nacht in erster Linie auf die Regeneration abzielt.
Daraus ergibt sich also die erste Maßnahme: Unnötig leuchtende LEDs abzuschalten.
Größere Entfernung vom Bildschirm
Darüber hinaus sollten wir darauf achten, den Bildschirm jeweils etwas weiter von unseren Gesichtern zu halten.
Geringere Helligkeit des Bildschirms
Ferner beeinflusst die Helligkeit des jeweiligen Displays die Menge des ausgestrahlten Blaulichts. Diese könnte problemlos reduziert werden.
Einsetzen von Blaufiltern
Eine weitere und relativ einfache Lösung, die Wirkung des künstlichen Blaulichts zu beschränken, wäre außerdem die Nutzung von Blaulichtfiltern. Diese sind inzwischen in vielen Geräten integriert und können auch separat auf größere Bildschirme aufgesetzt werden.
Solche Bildschirm Schutzfilter sind etwa Apps namens Nightshift für iPhones und Night Mode für Android Smartphones).
Zusätzlich gibt es Folien für Handys, die vor dem Blaulicht schützen. Brillen mit Blaulichtfilter schützen wiederum zusätzlich Eure Augen und Augenpartien vor Blaulicht.
Was schützt vor Blaulicht? Reduktion von Medienkonsum und Bildschirmzeit
Doch die aller einfachste Maßnahme gegen schädliche Wirkung von Blaulicht ist wohl eine Reduktion der Zeit, welche wir vor diversen Bildschirmen mit Blaulicht verbringen.
Na gut, das ist ein schlechter Scherz, denn ausgerechnet die Einschränkung der Bildschirmnutzung fällt einer steigenden Anzahl von Menschen immer schwerer (von wachsender Abhängigkeit von der Internetnutzung ganz zu schweigen).
Man könnte jedoch zumindest versuchen, den Medienkonsum direkt vor dem Schlafen einzuschränken. Dadurch wird das „Schlafhormon“ Melatonin nicht unterdrückt, der Schlafrhythmus weniger gestört und unsere Hautzellen können sich über die Nacht vernünftig regenerieren.
Welche Wirkstoffe schützen die Haut vor Blaulicht?
Oben haben wir auf die besondere Rolle von Antioxidantien hingewiesen, welche Hautschäden vom Blaulicht neutralisieren können.
Doch welche Antioxidantien sind das konkret? Oder gibt es vielleicht auch andere Wirkstoffe, welche einen positiven Einfluss auf die Haut im Kampf gegen Blaulicht Strahlung haben?
Schützen Pflanzenextrakte in Hautpflege vor Blaulicht?
Hersteller von aktiven Wirkstoffen überbieten sich geradezu in Antworten auf diese Frage. Auf dem Kosmetikmarkt erscheinen immer neue „besondere“ Pflanzenextrakte, welche das Blaulicht neutralisieren sollten (und von welchen kaum jemand zuvor gehört hat).
Dazu zählt etwa Lespedeza capitata – eine pflanzliche Komponente, die laut dem Hersteller Clariant den unerwünschten Einfluss von Blaulicht neutralisieren sollte (Quelle). Der Trade Name lautet B-Circadin™. INCI: Propanediol (and) Water (and) Lespedeza Capitata Leaf/Stem Extract.
Nicht auffindbar sind Forschungsergebnisse zu einer anderen Pflanze, welche die Haut vor Blaulicht schützen sollte: Buddleja officinalis (Sommerflieder bzw. Schmetterlingsflieder genannt). Auf eine solche Forschung bezieht sich etwa die Naturkosmetikfirma i+m, welche das Pflanzenextrakt als Wundermittel bezeichnet (hier). i+m berichtet auf der Homepage wie folgt: „Der Schmetterlingsfliederextrakt wirkt als Breitband Photoprotektor wie ein natürliches Schutzschild gegen das gesamte Lichtspektrum, also UV Licht, blaues Licht und Infrarot Licht – allerdings OHNE Lichtschutzfaktor (LSF). Das Extrakt dringt in die Haut ein, ohne sie zu beschweren und wirkt dort lichtbedingten Hautschäden vor. Der Anti Blue Light Effekt bietet also aktiven Zellschutz und hält die Haut intakt, elastisch und frisch.“ („Hautpflege mit Anti Blue Light Effekt„, abgerufen am 1.11.222)
Es ist jedoch unklar, wie hoch das Buddleja officinalis Extrakt in einer Gesichtscreme konzentriert werden müsste, um eine schützende Wirkung vor sichtbarem Licht zu erzeugen. In der i+m „Ausgleichenden Creme“ ist der Inhaltsstoff jedenfalls hinter Parfüm aufgelistet (d.h. nicht besonders hoch dosiert). Verkauft wird das Extrakt als SOLIBERINE® (INCI: Aqua (and) Propanediol (and) Buddleja Officinalis Flower Extract).
Dann gibt es eine angeblich sehr effiziente Mischung aus Weizenkeimöl und Lupinenöl (wheat germ oil & lupine oil), welche im Duett gegen Blaulicht agieren sollte. Dies hat das französische Pharmaunternehmen Expanscience, das u.a. kosmetische Wirkstoffe herstellt, in einem 3D Hautmodell untersucht. Bestätigt wurde dabei, dass die pflanzlichen Extrakte u.a. vor sichtbarem Licht, insbesondere Blaulicht, schützen, indem sowohl die Bildung von MMP1 als auch freien Radikalen gehemmt wird (Quelle). Beide Stoffe wurden letztendlich patentiert und unter dem Trade Name α-LUPALINE® verkauft. INCI: Lupinus Albus Seed Oil (and) Triticum Vulgare (Wheat) Germ Oil Unsaponifiables.
Von Eucerin (Beiersdorf) wird zudem der Polyphenol Licochalcone A als „der“ Bekämpfer der Hautschäden von Blaulicht auf die Fahne geschrieben.11 Eine Beiersdorf Studie von 2019 zeigte in vivo, dass die Beigabe von Licochalcone A zu einer Sonnencreme die Bildung von freien Radikalen unterbunden hat. Die Kontrollgruppe, welche eine Sonnencreme ohne Licochalcone A aufgetragen hatte, zeigte hingegen keine Reduktion in der Entwicklung von freien Radikalen.21 INCI: Glycyrrhiza Inflata Root Extract.
Ob Licochalcone A einen entscheidenden Einfluss auf Blaulichtschaden hat, muss noch weiter untersucht werden. Weil der aus dem Wurzeln der Süßholzwurzel gewonnene Polyphenol entzündungshemmend und Pigmentflecken aufhellend wirkt, schadet dessen Einsatz in Sonnenschutzprodukten bzw. Seren jedenfalls nicht ( Mehr zu Behandlung von Hyperpigmentierung findet Ihr hier).
Selbst wenn die obigen Inhaltsstoffe derzeit eine mäßige Glaubwürdigkeit als Hauptstoffe gegen Blaulicht vorweisen, sollten die Studien nicht vollständig ignoriert werden. Wir werden hier definitiv beobachten, wie sich die Lage auf dem Markt entwickeln wird.
Schützt Resveratrol in Hautpflege vor Blaulicht?
Es gibt aber erfreulicherweise eine gute weitgehend unabhängige Studie zu unserem guten Bekannten: Resveratrol. Der Antioxidans stammt ebenfalls aus Pflanzen und seine positive Wirkung auf die Haut ist inzwischen recht gut erforscht.
Neulich hat eine Forschergruppe aus der University of California den Einfluss von explizit auf Hautschädigung durch Blaulicht gemessen. Das Resultat zeigte, dass eine Bestrahlung von menschlichen Fibroblasten (Hautzellen) mit Blaulicht die Bildung an freien Radikalen signifikant erhöht hat (30, 45, and 80 J/cm2). In Fibroblasten, welche mit Resveratrol vorbehandelt wurden (0.001% und 0.0001%), hat sich zudem eine signifikant kleinere Menge an freien Radikalen gebildet als ohne.22 (Mehr zu Resveratrol in Hautpflege findet Ihr hier)
Gibt es eine Creme gegen Blaulicht?
Ob weitere Studien den Effekt von Resveratrol auf Hautschädigung durch Blaulicht bestätigen, muss sich noch zeigen. Doch eines steht bereits fest: Während Blaulicht freie Radikale produziert, antioxidativ wirkende Wirkstoffe unterminieren bzw. reduzieren deren Menge.28
Dabei spielt es keine Rolle, ob freie Radikale durch Blaulicht oder UV-Licht die Haut angegriffen haben. Meines Erachtens würden alle guten Antioxidantien einen Beitrag dazu leisten, die Haut vor Blaulicht zu schützen. Antioxidantien, die sich quasi darauf „spezialisieren“, freie Radikale zu neutralisieren, die explizit vom Blaulicht kommen, gibt es auf dem Kosmetikmarkt meines Erachtens (noch) nicht.
Anders ausgedrückt: Alle Antioxidantien, die freie Radikale in der Haut effizient neutralisieren, tun es unabhängig davon, ob diese Radikale vom Rauchen, UV-Strahlen oder Blaulicht kommen.
Sollte meine Logik zutreffen, würde ich somit dafür plädieren, gerne auf Resveratrol aber insbesondere auf alt bewährte Antioxidantien in Eurer Hautpflegeroutine zu setzen: Vitamin C, A, E, Grüntee, etc. Das sind die Stars, welche nach derzeitiger Forschungslage am besten die Haut von der Wirkung des blauen Lichts schützen können.
Beste Seren mit Vitamin C Derivaten findet Ihr hier aufgelistet
Beste Produkte mit Vitamin C in deren reiner Form (Ascorbinsäure) sind hier zu finden
Schützt eine Sonnencreme vor Blaulicht?
Doch was ist mit Sonnencremes und Blaulicht?
Kann eine Sonnencreme vor Blaulicht schützen?
Noch vor einigen Jahren lautete die Antwort kurz: Nein. Sogar die modernsten UV-Filter baten keinen signifikanten Schutz vor sichtbarem Licht, weil deren Schutzwirkung unter 400 nm lag.
Um vor Blaulicht schützen zu können, müsste eine Sonnencreme somit eine ordentliche Menge an Antioxidantien enthalten (s. oben).12 Erst dann konnte auf einer Sonnenschutztube glaubwürdig auf den Schutz vor Blaulicht hingewiesen werden.
Doch selbst wenn Antioxidantien einen Schutz vor freien Radikalen bieten, verhindern sie nicht die Bildung von Pigmentflecken durch das UV-Licht und Blaulicht.Inzwischen hat sich auf dem Kosmetikmarkt allerdings einiges getan. Schauen wir uns nun die aktuelle Forschungslage zum Schutz vor Blaulicht durch moderne UV-Filter.
Sonnencreme und Blaulicht – TriAsorB
In Jahren 2021 und 2022 erschienen in Fachzeitschriften zwei Artikels, die von Mitarbeitern des Zentrums für Forschung und Entwicklung von Pierre Fabre (u.a. Avene) verfasst wurden.36,37.
Darin wurde die besondere Schutzfähigkeit eines innovativen UV-Filters Phenylene Bis-Diphenyltriazine (TriAsorB) vorgestellt. Experimente, welche den Schutz von TriAsorB im Blaulicht-Spektrum dokumentieren sollten, wurden in vitro durchgeführt.
Auf der Figur unten seht Ihr die Schutzkapazität von jeweils 5% von TriAsorB und Tinosorb S. Während der UV-Filter Tinosorb S bereits im UVA1 Bereich weniger Schutzeffizienz zeigte, war TriAsorB in der Lage, auch die Blaulicht Strahlung sowohl zu absorbieren als auch zu reflektieren.

Da die verfügbaren Daten zum Schutz von TriAsorB vor Blaulicht bislang nur vom Pierre Fabre stammen, sind weitere Studien abzuwarten. (Eine weitere Studie von Pierre Fabre zeigte übrigens, dass eine in Avene Sonnenschutzprodukten eingesetzte Mischung aus fünf UV-Filtern, darunter TriAsorbB, auch bei einer geschädigten Hautbarriere nicht in die Haut penetrierten, sondern auf der Hautoberfläche im stratum corneum wirkten.)38
Der TriAsorB Filter wird derzeit meines Wissens nur in einer Sonnenschutzreihe von Avene eingesetzt. Davon habe ich vier Produkte getestet. Meine Erfahrungsberichte dazu findet Ihr hier auf Skincare Helper:
Sonnencremes mit TriAsorB – Schutz vor Blaulicht – im Überblick
Bis-(Diethylaminohydroxybenzoyl Benzoyl) Piperazine (BDBP)
Neben TriAsorB wurde neulich ein zweiter UV-Filter vorgestellt, der vor Blaulicht schützen soll: Bis-(Diethylaminohydroxybenzoyl Benzoyl) Piperazine (BDBP). Der von BASF entwickelte UV Filter ist wirksam in dem kürzeren Abschnitt des Blaulichts (350 and 425 nm) – d.h. dem, welcher für die Bildung von freien radikalen und Hyperpigmentierung besonders verantwortlich ist.
Auf der unterer Grafik könnt Ihr einen Vergleich von zwei Sonnenschutzprodukten sehen – der einzige Unterschied in der Formulierung lag darin, dass der Sonnenschutz B (grüne Linie) zusätzlich 10% BDBP enthielt. Ein BASF-Forscher Team hat beide Sonnenschutzpräparate auch in vivo miteinander verglichen – die Sonnencreme mit BDBP blockiert vollständig das Licht im UVA1 und stärkeren Blaulicht Bereich.

Auch hier wurde die Studie von dem Hersteller des UV-Filters finanziert. Und die Anzahl der Testpersonen war sehr klein. Das Ergebnis ist jedoch beeindruckend und es werden bestimmt weitere Experimente mit Bis-(Diethylaminohydroxybenzoyl Benzoyl) Piperazine folgen, die wir auch selbstverständlich im Auge behalten.
Sonnencreme und Blaulicht – Eisenoxid
Neben den zwei oben erwähnten UV-Filter hat sich der Einsatz von Eisenoxid in Sonnencremes als Blaulicht Blocker bewährt.
Eisenoxid (INCI: iron oxide) ist offiziell kein Sonnenschutzfilter, sondern ein Pigment. Dabei gibt es:
- rotes Eisenoxid (red iron oxide, Fe2O3)
- gelbes Eisenoxid (yellow iron oxide, Fe(OH)3/FeOOH)
- schwarzes Eisenoxid (black iron oxide, Fe3O4).
Wir werden gleich sehen, dass alle drei Pigmentarten eine Rolle im Schutz vor Blaulicht spielen.
Eisenoxid und neue Messmethoden
Eine brasilianische Forschergruppe hat die Wirkung des Pigmentmittels Eisenoxid anhand von 33 Sonnenschutzprodukten getestet: Davon enthielten 17 Sonnencremes Eisenoxid, während 16 Textprodukte ohne Pigmente formuliert wurden.
Das Ergebnis zeigte eindeutlich, dass nur Sonnencremes mit Eisenoxid eine Schutzwirkung im Blaulicht-Bereich haben.39Außerdem haben die Forscher in Anlehnung an bereits vorhandene Modelle eine Messungsskala vorgeschlagen, welche die Schutzwirkung von Sonnenschutzmitteln vor Blaulicht abbilden sollten:
- sog. PF-VIS | protection factor from visible light | sollte die allgemeine Schutzwirkung vor Blaulicht messen
- sog. PPF | pigmentation protection factor | repräsentiert hingegen den Schutz vor Hyperpigmentierung, die aus der Blaulicht Strahlung entstehen kann.
(Der UVA-Schutz und der PPF Schutz korrelierten in der Studie übrigens nur schwach. Wir können somit nicht erwarten, dass ein hoher UVA-Schutz auch vor Pigmentflecken aus dem Blaulicht schützen wird; aber das wissen wir bereits).
Sollten sich die neuen Modelle durchsetzen, werden wir in Zukunft neben den Bezeichnungen SPF, UVB, UVA bzw. UV-PF auch Symbole für PF-VIS und PPF auf den Verpackungen von Sonnenschutz sehen. 🙂Die Schutzskala von 1 bis 5 im Blaulicht Bereich könnte, laut den Studienautoren etwa so aussehen:

Eisenoxid und seine Pigmantvarianten
Eine weitere Studie40, welche die Schutzwirkung von Eisenoxid im Kontext von Blue Light gemessen hat, wurde u.a. von Colorscience finanziert (dessen Sonnenschutzprodukte Eisenoxid verwenden). Die Studie zeigte unter anderen, wie alle drei Arten von Eisenoxid – auch im Vergleich zu UV-Filtern Zinkoxid und Titandioxid – im sichtbaren Lichtspektrum agieren:

Die Studienautoren schlußfolgern, dass eine Mischung aus allen drei Eisenoxid-Arten für einen sinnvollen Schutz notwendig ist.
Da aber die gelbe und rote Variante das Blaulicht Spektrum effizient abdecken, sind die beiden Eisenoxid Pigmente womöglich ausreichend. Ob das tatsächlich der Fall ist und wie das Verhältnis der Pigmentarten zueinander ausfallen sollte, muss noch näher untersucht werden.
Optimale Konzentration von Eisenoxid gegen Blaulicht
Darüber hinaus erwähnen die Autoren neben der Relevanz einer gleichmäßigen Verteilung des Pigments auch eine geeignete (?) Konzentration von Eisenoxid in Sonnenschutzprodukten. Wie hoch die Konzentration sein sollte, wird jedoch nicht angegeben. In den Sonnenschutzprodukten von Colorscience ist die Menge von Eisenoxid Pigmenten jedoch sehr gering.
Weil in der obigen Studie aus Brasilien die getesteten Sonnenschutzcremes auch mit einer eher geringen Beigabe von Eisenoxid als erfolgreich dargestellt wurden, ist davon auszugehen, dass die Pigmentmenge eher gering gehalten werden kann.42
Schützt Sonnencreme vor Blaulicht? Fazit
Die Bezeichnungen: SPF, UVA- und UVB-Schutz sind Konsumenten inzwischen wohl bekannt. Mit der Fortschreitung der Forschung zum Einfluss von Blaulicht auf die Haut und mit der Entwicklung von neuen Schutzfiltern, werden wir sehr wahrscheinlich auf der Verpackungen von Sonnencremes bald neue Schutzparameter sehen. Etwa: PF-VIS und PPF (s. oben).
Macht Euch aber bitte keine Sorgen. Ich bin da und werde Euch im Moment Eurer Verzweiflung, was all die Bezeichnungen zu bedeuten haben und welche Sonnencremes tatsächlich das liefern, was der Hersteller verspricht, weiterhin unterstützen. 🙂
Ich bin mir jedenfalls sicher, dass eine Sonnencreme gegen Blaulicht in Zukunft stärker nachgefragt und entsprechend auch immer öfters angeboten wird. Derzeit gibt es drei Möglichkeiten, eine Sonnencreme gegen Blaulicht zu formulieren:
- Mit Antioxidantien (schützt nicht vor Hyperpigementierung)
- mit neuen UV-Filtern, wie TriAsorB (INCI: Phenylene Bis-Diphenyltriazine) und Bis-(Diethylaminohydroxybenzoyl Benzoyl) Piperazine (BDBP)
- mit der Beigabe von Eisenoxid (INCI: Iron Oxide)
Hilft Blaulicht gegen Akne?
Zum Schluß schauen wir uns an, ob eine Lichttherapie mit Blaulicht bei Akne helfen kann.
Kann blaues Licht Pickel reduzieren? Wie ist die Studienlage dazu?
Lichttherapie mit Blaulicht gegen Akne – die Forschungslage
Der Zusammenhang zwischen Akne und Blaulicht wird nämlich oft in einem positiven Kontext dargestellt. Die antibakterielle Wirkung von Blaulicht konnte bislang in etlichen Studien die Anzahl von sog. „Aknebakterien“ – cutibacterium acnes – reduzieren.24
Es wurde gezeigt, dass entzündete Pickel mit Hilfe von einer Blaulicht-Behandlung reduziert werden könnten.
Sehr leichte und schwere Akneformen haben auf Lichttherapie mit Blue Light hingegen nicht reagiert.23, 30
Wellenlänge und Dosis
Neuere Studien deuten darauf hin, dass die exakte Wellenlänge von dem Blaulicht und die Dosis der Strahlung über das Endergebnis und die Entstehung von freien Radikalen als Begleiteffekt entscheiden können.
Ein Experiment zeigte zum Beispiel, dass eine kombinierte Strahlung von 415 and 470 nm (beide im Blaulicht-Spektrum) Akne effizienter reduzierte – bei einer geringeren Produktion von freien Radikalen – als allein die Strahlung von 415 nm. Demnach gleicht eine Blaulichttherapie also nicht einer Blaulichttherapie. Denn wie die Studie schlußfolgerte: „Blaues Licht kann sowohl vorteilhafte als auch negative Effekte auf die Haut ausüben – je nach Dose und Spektrum.31
Ist Blaulichttherapie gegen Akne empfehlenswert?
Würdet Ihr mich fragen, ob eine Blaulichttherapie bei Akne empfehlenswert ist, würde ich Euch in erster Linie auf einen kompetenten Hautarzt verweisen und ihn in Eurem konkreten Fall um Rat fragen.
Meine Meinung zur Behandlung von Akne mit Blaulicht basiert auf folgenden Prämissen:
-
- Wie oben ausgeführt, produziert das Blaulicht freie Radikale. Eine mit Akne geplagte Haut ist bereits mit wenigeren Antioxidantien ausgestattet als eine gesunde Haut.
- Die schädigende Wirkung von Blaulicht auf die Haut kann somit dessen antibakterielle Vorteile womöglich nicht abwiegen.
- Außerdem müsste erwähnt werden, dass die bakterielle Komponente bei Akne – die vermehrte Anwesenheit von Cutibacterium acnes (zuvor: Propionibacterium acnes) in einer Aknehaut – nur eine Ursache von unreiner Haut darstellt. Und diese Ursache ist in vielen Fällen nicht die wichtigste. Wichtiger für die Entstehung von Akne ist in erster Linie ein hormonelles Ungleichgewicht, worauf das Blaulicht meines Wissens keinen entscheidenden Einfluss hat ( Mehr zu Ursachen von Akne findet Ihr in diesem Beitrag).
- Darüber hinaus sind Ergebnisse der jeweiligen Studien zur Lichttherapie gegen Akne kaum miteinander vergleichbar. Nicht nur wird das Blaulicht in unterschiedlichen Spektren eingesetzt, sondern auch aus unterschiedlichen Quellen ausgestrahlt (Led, Laser, etc.). Hinzu kommt, dass in den Studien zum Einfluss von Blaulichttherapie gegen Akne unterschiedliche Intensität, Anzahl und Dauer der Behandlungen mit blauem Licht gemessen wurde.25,32
-
-
-
- Aussagekräftig in diesem Kontext fand ich eine Übersicht von allen bis 2015 erschienenen Studien zu Lichttherapie mit Blaulicht gegen Akne (anhand der Database Cochrane). Darin wurde auf massive Unzulänglichkeiten dieser Studien hingewiesen, was eine abschließende Bewertung des Zusammenhangs von Blaulicht und Akne praktisch unmöglich macht.26
- Eine ähnliche Review der bislang erschienenen Studien zum Blaulicht und Akne von 2019 kam zu einem beinahe identischen Ergebnis: methodologische Unterschiede bzw. Unzulänglichkeiten fielen so hoch aus, dass endgültige Aussagen über die Auswirkung von Blaulicht-Behandlung auf unreine Haut kaum möglich sind.27
- Update: Auch in 2021 erschien eine Übersicht von Studien zur Behandlung von Akne mit Blaulicht, die zwischen 1990 und 2021 erschienen sind. Hier wurde auf überwiegend positive Ergebnisse der Lichttherapie gegen Akne hingewiesen. Demnach sollte das Blaulicht in vielen klinisch durchgeführten Studien eine weitgehende Reduktion von entzündeten Pickeln nach sich gezogen haben. Die Blaulicht Therapie hatte allerdings keinen Einfluss auf milde Akneformen.30
- Zum Schluß sollte man bei Studien zum Blaulicht und Akne, in denen moderne freiverkäufliche Kleingeräte hervorgehoben werden, schauen, wer die Analysen finanziert hat.
-
-
-
- Wie oben ausgeführt, produziert das Blaulicht freie Radikale. Eine mit Akne geplagte Haut ist bereits mit wenigeren Antioxidantien ausgestattet als eine gesunde Haut.
Ist Blaulicht gegen Akne erfolgreich?
Ist also eine Blaulichttherapie gegen Pickel empfehlenswert?
Eine Therapie mit blauem Licht kann durchaus erfolgreich sein.
Aus den oben vorgestellten Gründen – Produktion von freien Radikalen, Entstehung von Pigmentflecken, etc. – würde ich allerdings persönlich eine Aknebehandlung mit Blaulicht erst dann in Betracht ziehen, wenn keine andere Therapie bei der Verbesserung einer unreinen Haut geholfen hat.
Leidest Du unter einer unreinen Haut, setze vorwiegen auf diese zwei Schritte:
- Ernährungsumstellung
- eine vernünftige Hautpflegeroutine, die für eine Aknehaut entwickelt wurde.
Zu richtiger Ernährung bei Akne, s. hier
Ebooks mit fertig zusammengestellten Hautpflegeroutinen für eine unreine Haut findet Ihr hier
Ist Blaulicht schädlich für die Haut? Mein Fazit
Hat Blaulicht also, insgesamt betrachtend, nur Nachteile für die Haut?
Nein. Es gibt einige Studien, welche die antibakterielle Wirkung von blauem Licht (etwa in Leserform) hervorheben (etwa hier und hier). Blue Light kann somit zum Beispiel im Falle von langsamer Wundheilung und zugleich einer antibiotischen Resistenz zum Einsatz kommen. Dies müsste dann gemeinsam mit dem Arzt jeweils besprochen werden.
Doch abgesehen von diesem Aspekt zeigt die aktuelle Forschungslage, dass Blaulicht die Haut vorzeitig altern lässt.
Dies geschieht in erster Linie durch die Bildung von freien Radikalen. Erhöhte Hautentzündungen bzw. Pigmentflecken sind allerdings ebenfalls nicht auszuschließen.
Wie oben ausgeführt, verursacht zwar das energiereichere UV-Licht viel mehr Hautschäden als sichtbares Licht.
Dabei muss jedoch in Betracht gezogen werden, dass wir dem Blaulicht beinahe dauernd ausgesetzt sind – inklusive nachts. Und weil sich die Wirkung inkl. Schaden in der Haut kumulieren, weiß noch keiner so richtig, wie sich eine solche Jahrzehnte dauernde Kumulation auf den Körper und die Haut auswirken wird.
Dazu äußerte sich ein Mitglieder der oben genannten Forschungsgruppe der Universität Oregon:
„Es gibt zunehmend Bedenken, dass eine längere Einwirkung von künstlichem Licht, insbesondere LED-Licht, der menschlichen Gesundheit schaden könnte. Während die vollen Auswirkungen der Exposition gegenüber blauem Licht über die gesamte Lebensspanne beim Menschen noch nicht bekannt sind, sollte uns die beschleunigte Alterung, die in kurzlebigen Modellorganismen beobachtet wird, auf das Potenzial von Zellschäden durch diesen Stressor aufmerksam machen.“35
Eure Pia
Wenn Du den Beitrag hilfreich findest, könntest Du mich durch den Klick auf das untere Bild gerne für eine Tasse Kaffee einladen. 🙂
Neuigkeiten zum Thema Blaulicht und Haut wirst Du bei Interesse in Deiner Email-Box finden. Trage dich für einen kostenlosen Newsletter ein:
Ist Blaulicht schädlich für die Haut? – Zitierte Quellen
L I T E R A T U R A N G A B E N (klick)
1 u. 2. Trevor R. Nash, Jadwiga M. Giebultowicz (2019): Daily blue-light exposure shortens lifespan and causes brain neurodegeneration in Drosophila, in: Aging and Mechanisms of Disease, 5(8)
3. Behar-Cohen, F. et al. (2011): Light-emitting diodes (LED) for domestic lighting: any risks for the eye?, in: Progress in Retinal and Eye Research, 30, 239-257
4. Sun, L. et al. (2016): Human brain reacts to transcranial extraocular light, in: PLoS ONE 11, e0149525
5. Christian Cajochen, Sylvia Frey (et a.) (2011): Evening exposure to a light-emitting diodes (LED)-backlit computer screen affects circadian physiology and cognitive performance, in: Journal of Applied Physiology, Vol. 110(5), 1432-1438
6. Blue light at night increases the consumption of sweets in rats, Science News, 7 2019
7. Screen-based media associated with structural differences in brains of young children, Science News, 4. Nov. 2019
8. Yuya, Nakashima/Shigeo, Ohta/ Alexander M.Wolf (2017): Blue light-induced oxidative stress in live skin, in: Free Radical Biology and Medicine, 108, 300-3010
9. Mizutani T./Sumida H. (2016): Carbonylated proteins exposed to UVA and to blue light generate reactive oxygen species through a type I photosensitizing reaction, 84(3): 314-321
10. Batzer, J et al. Assessment of hazard potential of high-energy visible light from electronic devices for the skin. Beiersdorf AG, Research & Development, Hamburg, Germany. 27th EADV Congress 2018 Paris, France. Poster No. P1672
11. Darvin ME, Schanzer S, Lademann J, Tesch M, Buerger A, Rippke F, Meinke MC. Licochalcone A containing sunscreen protects the skin from carotenoid depletion induced by irradiation with high energy visible light – Results of a double-blind, vehicle-controlled in vivo study. Poster P1795, 25th EADV Congress, Vienna 2016
12. Frank Liebel, Simarna Kaur et al. (2012): Irradiation of Skin with Visible Light Induces Reactive Oxygen Species and Matrix-Degrading Enzymes, in: Journal of Skin with Visible Light Induces Reactive Oxygen Species and Matrix-Degrading Enzymes, 132(7), 1901-1907
13. A. Rascalou, F. Demarne (2018): 1110 Harmful effects of screen-emitted visible light on the dermis: An additional environmental stress not to be neglected, in: Journal of Investigative Dermatology, 138(5), Supplement, p. S189
14. Staffan Vandersee, Marc Beyer (2015): Blue-Violet Light Irradiation Dose Dependently Decreases Carotenoids in Human Skin, Which Indicates the Generation of Free Radicals, in: Oxidative Medicine and Cellular Longevity, |Article ID 579675|
15. Regazzetti C, Sormani L, Debayle D. et al. (2018): Melanocytes Sense Blue Light and Regulate Pigmentation through Opsin-3, in: Journal of Investigative Dermatology, 138(1): 171-178
16. Dong K, Goyarts EC, Pelle E. et al. (2019): Blue light disrupts the circadian rhythm and create damage in skin cells, in: Journal of Cosmetic Science, 41(6): 558-562
17. Dong K., Gokarts E. et al. (2018): 1399 Blue light disrupts circadian rhythm at night causing direct effects on skin cells, in: Journal of Investigative Dermatology, 138,(5), Supplement, p. S237
18. Castellano-Pellicena, I., N.E. Uzunbajakava (2018): 1157 Time for the human epidermal peripheral clock, role of opsins and cryptochromes, Journal of Investigative Dermatology, 138(5), Supplement, p. S196
19. Paul Gringras, Benita Middleton et al. (2015): Bigger, Brighter, Bluer-Better? Current light-emitting devices – adverse sleep properties and preventative strategies, Front. Public Health, 13 October
20. Evan Austin, Amy Huang et al. (2018): Electronic device generated light increases reactive oxygen species in human fibroblasts, in: Lasers in Surgery and Medicine, 50(6): 689-695
21. Mann T1, Eggers K1, Rippke F. et al. (2019): High-energy visible light at ambient doses and intensities induces oxidative stress of skin-Protective effects of the antioxidant and Nrf2 inducer Licochalcone A in vitro and in vivo, in: Photodermatology, photoimmunology & photomedicine, 29 (Epub)
22. Mamalis, Andrew, Koo, Eugene M. (2016): Resveratrol Prevents Reactive Oxygen Species–Induced Effects of Light-Emitting Diode-Generated Blue Light in Human Skin Fibroblasts, in: Dermatologic Surgery, 42(6): 727-732
23. Michael H Gold, Anneke Andriessen (2009): Clinical Efficacy of Self-applied Blue Light Therapy for Mild-to-Moderate Facial Acne, in: The Journal of clinical and aesthetic dermatology, 2(3): 44-50
24. Kawada A, Aragane Y, Kameyama H. (2002): Acne phototherapy with a high-intensity, enhanced, narrow-band, blue light source: an open study and in vitro investigation, in: Journal of dermatological science, 30(2): 129-35
25. Tianhong Dai, Asheesh Gupta (2012): Blue light for infectious diseases: Propionibacterium acnes, Helicobacter pylori, and beyond?, in: Drug resistance updates: reviews and commentaries in antimicrobial and anticancer chemotherapy, 15(4): 223-236
26. Jelena Barbaric, Rachel Abbott, Pawel Posadzki (2016): Light therapies for acne, in: Cochrane Database Systematic Review, 2016(9)
27. Scott AM, Stehlik P, Clark J. (2019): Blue-Light Therapy for Acne Vulgaris: A Systematic Review and Meta-Analysis, in: Annals of family medicine, 17(6): 545-553
28. Wortzman M, Nelson DB. (2021): A comprehensive topical antioxidant inhibits oxidative stress induced by blue light exposure and cigarette smoke in human skin tissue., in: J Cosmet Dermatology, 20(4):1160-1165
29. Campiche, R., Curpen, S.J. et al. (2020): Pigmentation effects of blue light irradiation on skin and how to protect against them, in: Int J Cosmet Science, 42: 399-406
30. Diogo MLG, Campos TM, (2021): Effect of Blue Light on Acne Vulgaris: A Systematic Review. Sensors (Basel), 19;21(20):6943
31. Bonnans M, Fouque L, (2020): Blue light: Friend or foe?, in: J Photochem Photobiol B, Nov;212:112026
32. Sadowska M, Narbutt J, Lesiak A. (2021): Blue Light in Dermatology. Life (Basel), Jul 8;11(7):670
33. Zhu S, Li X, Wu F, et al. (2022): Blue light induces skin apoptosis and degeneration through activation of the endoplasmic reticulum stress-autophagy apoptosis axis: Protective role of hydrogen sulfide, in: J Photochem Photobiol B., 229:112426
34. Ratnayake K, Payton JL, et al. (2020): Blue light-triggered photochemistry and cytotoxicity of retinal, in: Cell Signal, 69:109547
35. Song, Y., Yang, J., Law, A.D. et al. (2022): Age-dependent effects of blue light exposure on lifespan, neurodegeneration, and mitochondria physiology in Drosophila melanogaster, in: Nature npj Aging 8, 11
36. Bacqueville D., Jacques-Jamin C., Dromigny H. Et al. (2021): Phenylene Bis-Diphenyltriazine (TriAsorB), a new sunfilter protecting the skin against both UVB + UVA and blue light radiations, in: Photochem Photobiol Sci. 20(11):1475-1486
37. Bacqueville D., Jacques-Jamin C., Lapalud P. Et al. (2022): Formulation of a new broad-spectrum UVB + UVA and blue light SPF50+ sunscreen containing Phenylene Bis-Diphenyltriazine (TriAsorB), an innovative sun filter with unique optical properties, in: J Eur Acad Dermatol Venereol, 36 Suppl 6:29-37
38. Jacques C., Crépel F., El Assad D. et al (2022): MS imaging and absorption methods visualizing sun filter skin spatial distribution and penetration, in: J Control Release, 347:78-88
39. Schalka S., de Paula CM. et al. (2019): A novel method for evaluating sun visible light protection factor and pigmentation protection factor of sunscreens, in: Clin Cosmet Investig Dermatology, 12:605-616
40. Bernstein EF., Sarkas HW., Boland P. (2021): Iron oxides in novel skin care formulations attenuate blue light for enhanced protection against skin damage, in: J Cosmet Dermatol, 20(2):532-537
41. Eine andere Studie (finanziert u.a. von Avon) hat in den getesteten Produkten 4,5% gelben Eisenoxid verwendet. Laut dem Studienergebnis sollten die Präparate die Hyperpigmentierung aus Blaulicht erfolgreich verhindert haben. 4,5% ist jedoch viel mehr als von dem Pigment normalerweise verwendet wird. Die Frage nach der ausreichenden bzw. optimalen Konzentration von Eisenoxid bleibt derzeit offen.
42. Kohli I., Chaowattanapanit S., Mohammad TF. et al. (2018): Synergistic effects of long-wavelength ultraviolet A1 and visible light on pigmentation and erythema, in: Br J Dermatol, 178(5):1173-1180
43. Kohli I., Zubair R., Lyons AB. et al. (2019): Impact of Long-Wavelength Ultraviolet A1 and Visible Light on Light-Skinned Individuals, in: Photochem Photobiol, 95(6):1285-1287
44. Ceresnie MS., Patel J., Lim HW., Kohli I. (2022): The cutaneous effects of blue light from electronic devices: a systematic review with health hazard identification, in: Photochem Photobiol Science, Oct 16. Epub ahead of print
45. Navarrete de Gálvez, E., Aguilera, J. et al (2022): The potential role of UV and blue light from the sun, artificial lighting, and electronic devices in melanogenesis and oxidative stress, in: Journal of Photochemistry and Photobiology B: Biology, 228, 112405
Danke, Pia.
Ja, der Schaden betrifft hauptsächlich die Augen, wie du anfangs, im Artikel erwähnst.
Danke für diesen wie gewohnt unglaublich gut recherchierten Artikel!
Aber super gerne, Carina!
Ich habe mich Anfang letzten Jahres auch intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und bin zum gleichen Schluss gekommen wie Du: verlässliche Antioxidantien in die Hautpflege, die helfen gegen unterschiedliche Sachen und zusätzlich die Exposition verringern, soweit möglich. Und zwar sowohl gegenüber sichtbarem Licht (Stichwort Hüte etc.) und gegenüber Bildschirmlicht.
Alles andere ist mal wieder der Versuch, uns etwas neues zu verkaufen.
Ja, Antioxidantien unter einer Sonnencreme sind das A und O.