Was ist eine richtige Pflegeroutine?
Die Komplexität
Heute möchte ich Euch eine Einführung in die richtige Pflegeroutine anbieten. Denn ein Leitfaden für die Erstellung eigener Hautpflegeroutine für Anfänger, aber auch für Fortgeschrittene, ist heute nötiger denn je.
Der Grund dafür ist eine immer wachsende Anzahl von neuen Kosmetikfirmen und die Entwicklung von neuartigen, angeblich besonders effizienten Wirkstoffen.
Hinzukommen diverse Pflegeideologien, die der Produktauswahl eine ethische Komponente verleihen – wie etwa Clean Beauty oder Naturkosmetik. Damit erhält die richtige Pflegeroutine eine weitere Dimension, welche an unsere moralische Seite appelliert.
Auch findet man u.a. in social media die Tendenz, Pflegeprodukte mit hoch konzentrierten Wirkstoffen als besonders begehrenswert einzuschätzen.
Dadurch wird die Kosmetikwelt unüberschaubar und für viele von uns zu komplex, um sich darin zurecht zu finden.
Dabei dominieren nicht gerade gute – Hautbarriere freundliche und effiziente – Hautpflegeprodukte. Vielmehr findet man auf den Regalen eine Menge an überteuerten Gesichtsseren und Cremes mit zweifelhafter Wirkung.
Das resultiert daraus, dass die Nachfrage nach wirksamen und zugleich reizarmen Pflegeprodukten nicht stark genug ist.
Und das ist wiederum die Folge davon, dass die Komplexität der Hautpflegethematik in den letzten Jahren sehr stark gewachsen ist. Um sich in die Materie einzulesen, braucht man nicht nur Zeit. Man muss zugleich auch wissen, wo man verlässliches, vertrauenswürdiges Wissen über eine richtige Pflegeroutine beziehen kann. Denn der Zugang zu Informationen über eine angeblich richtige Pflegeroutine ist schneller und leichter denn je. Das bedeutet aber nicht, dass die Qualität der Informationen ebenfalls gestiegen ist. Eher das Gegenteil ist der Fall.
Richtige Pflegeroutine? Fragen über Fragen…
Meist ist der Wille und Zeit für eine Auseinandersetzung mit dem Thema richtige Pflegeroutine erst dann da, wenn die Haut problematisch wird (das war bei mir auch nicht anders): Akne, Falten, trockene Haut, sehr empfindliche Haut, Pigmentflecken etc. beginnen zu stören.
Man will die Hautprobleme loswerden bzw. den Hautzustand verbessern. Und plötzlich steht man da – vor einer Fülle an Pflegemitteln, die jeweils wunderbare Sachen versprechen, dem Anspruch jedoch nicht gerecht werden.
Und man fragt sich: Wie zur Hölle sollte die Haut richtig gepflegt werden?
- Welche Gesichtscreme soll ich verwenden?
- Welche Inhaltsstoffe sind in einer Pflegeprodukte notwendig?
- Was ist das beste Anti-Falten Serum?
- Was ist die richtige Pflegeroutine für eine Mischhaut, trockene Haut und empfindliche Haut?
- Wie schichte ich die ausgewählten Hautpflegemittel übereinander?
- In welcher Reihenfolge sollen etwa Vitamin C, Retinol und chemisches Peeling aufgetragen werden?
- Was bedeutet reizarme Pflege? Woher weiß ich, welche Hautcreme mild formuliert ist?
- Sind Drogerieprodukte gut oder soll ich meine Hautpflege lieber in einer Apotheke kaufen?
- Welche Hautpflegemittel verwende ich morgens und welche abends?
- Brauche ich eine Sonnencreme auch im Winter?
- Fragen über Fragen…
Die richtige Pflegeroutine – Tipps und Tricks
In diesem Blogpost möchte ich auf diese Fragen eingehen und Euch ein paar Anhaltspunkte für die Wahl der Pflegepräparate geben, damit Ihr in der komplexen Welt der Hautpflege nicht verloren geht.
Es ist ein einfach verständlicher, dennoch umfassender Leitfaden für Anfänger in Sachen richtige Pflegeroutine.
Bitte, verzeiht mir die zahlreichen Verlinkung zu anderen, bereits existierenden Blogbeiträgen. Inzwischen wurden auf dem Blog so viele detaillierte Informationen zu einzelnen Hautproblemen und Inhaltsstoffen verfasst, dass es unvernünftig wäre, dies alles noch einmal zu wiederholen. Zur Hautthemen, die auf dem Blog bereits besprochen wurden, wird somit verlinkt. In den Kommentaren stehe ich Euch jedoch für jegliche Pflegefragen gerne zur Verfügung.Meine wachsende Datenbank mit Hautpflegeprodukten – Bewertung, INCI-Listen und Empfehlungen – findet Ihr übrigens auf Skincare Helper!
Welche Pflegeprodukte braucht meine Haut?
Diese Frage ist offenkundig sehr komplex und muss zwangsläufig mit „es hängt davon ab…“ beantwortet werden. Dabei spielt nicht das Alter die größte Rolle, sondern der Zustand der Haut.
Man kauft also (leider) nicht blind eine Gesichtscreme „ab 35“ oder „für eine reife Haut“, sondern man richtet sich nach der Zusammensetzung des Produktes.
Glücklicherweise gibt es aber auch einige Inhaltsstoffe bzw. deren Gruppen, die jede Haut braucht.
Welche Inhaltsstoffe braucht jede Haut?
Antioxidantien
Jede Haut braucht in der Hautpflegeroutine Antioxidantien, weil sie die Haut vor freien Radikalen schützen. Freie Radikale „fressen“ unser Kollagen und Elastinfaser, führen zu Hautentzündungen und nicht zuletzt zum Hautkrebs.
Kurz: Eine richtige Pflegeroutine ohne Antioxidantien geht nicht.
Beispiele für antioxidativ wirkende Inhaltsstoffe in Hautpflege:
- Vitamin C (Ascorbinsäure/ascorbic acid und deren Derivate),
- Vitamin E,
- Ferulasäure (ferulic acid),
- Resveratrol,
- Epigallocatechin Gallate (green tea extract),
- Ubiquinone (Coenzyme Q),
- Alpha Lipoic Acid,
- Beta Glucan,
- Ergothioneine,
- Genistein (soybean isoflavone),
- Glutathione,
- Niacinamide,
- Superoxide Dismutase,
- Gluconolactone,
- Lactobionsäure.
Richtige Pflegeroutine und Lipide
Lipide sind neben Antioxidantien ein zweiter wichtige Bestandteil jeder richtigen Hautpflegeroutine, weil sie die Hautbarriere stärken.
Trockene und empfindliche bzw. geschädigte Haut braucht mehr davon als eine ölige und Mischhaut.
Je trockener die Haut, desto okklusiver („dicker“ bzw. „dichter“) sollten die Lipide sein (mehr zu Okklusiva in Hautpflege s. hier).
Die beste Art von Lipiden in Hautpflege sind die sog. hauteigenen Lipide: Ceramide, Cholesterol, Fettsäure. Warum dem so ist, erfährt Ihr in diesem Beitrag zu hauteigenen Lipiden.
Feuchthaltemittel in der Hautpflege
Eine weitere wichtige Gruppe von Inhaltsstoffen in jeder Hautpflegeroutine sind sog. Feuchthaltemittel, welche Wasserverluste in der Haut ergänzen. Trockene Haut braucht viel mehr davon als eine ölige und Mischhaut.
Hauteigene Feuchthaltemittel
Zu hauteigenen Feuchthaltemitteln gehören:
- 20 Aminosäuren (Alanine, Arginine, Asparagine, Aspartic Acid, Cysteine, Glutamic Acid, Glutamine, Glycine, Histidine, Isoleucine, Leucine, Lysine, Methionine, Phenylalanine, Proline, Serine, Threonine, Tryptophan, Tyrosine und Valine – inkl. Peptide, die aus Aminosäuren bestehen)
- Hyaluronsäure (hyaluronic acid) (mehr zu Hyaluronsäure s. hier)
- Sodium PCA
- Urea
- Milchsäure (lactic acid).
Ausgezeichnete Feuchthaltemittel sind außerdem:
- Glycerin,
- Sorbitol,
- Propylenglykol
- Glucosamin. Einen ausführlichen Beitrag zu Feuchthaltemitteln findet Ihr hier.
Sonnenschutz – auch im Winter!
Sonnenschutz ist das Anti Aging Präparat Nr. 1. Denn UV-Strahlen (das UVA- und UVB-Licht) für Hautentzündungen, Pigmentflecken und eine vorzeitige Hautalterung (Falten) zuständig sind.
Sonnenschutz ist somit zweifelsohne das A und O einer richtigen Pflegeroutine!
Zusätzliche Wirkstoffe je nach Hautproblem
Schauen wir uns jetzt gemeinsam an, welche Wirkstoffe besonders empfehlenswert in einer Hautpflegeroutine sind – je nach dem Zustand der Haut.
Inhaltsstoffe bei Unreinheiten
Im Falle einer unreinen Haut sind insbesondere Inhaltsstoffe geeignet, die entzündungshemmend und antibakteriell wirken.
Beispiele für gute Wirkstoffe bei Akne und Pickeln sind:
- Niacinamid (B3),
- Azelainsäure (azelaic acid),
- Zink (gluconate),
- Hafer,
- Salicylsäure (salicylic acid, sog. BHA),
- Lipohydroxy acid (LHA, Derivat von Salicylsäure),
- Mandelsäure (mandelic acid, AHA),
- Licochalcone A,
- Aloe Vera (aloe barbadensis),
- Chamomile (Matricaria recutita),
- Cucumber extract.
- Benzoyl Peroxide – der Wirkstoff ist erfolgreich bei Bekämpfung von Akne, gilt aber nicht als „Pflegemittel“. Einen ausführlichen Beitrag zu Benzoylperoxide mit vielen Anwendungstipps findet Ihr hier.
Chemisches Peeling (bei Akne)
Leidest Du unter Akne bzw. unreiner Haut, verwende ein gut angepasstes chemisches Peelingmittel.
Unreinheiten/Akne ist in den allermeisten Fällen mit einer vermehrten Produktion von Hautzellen verbunden. Zugleich funktioniert der Mechanismus, der die abgestorbenen Zelle aus der Hautoberfläche entfernt, nicht schnell genug. Zellen werden also überproduziert und „stauen sich“ in Form von toten Hornzellen auf der Hautoberfläche.
Diese Zellenmasse, gemischt mit oxidiertem Sebum und freien Radikalen, bildet eine ausgezeichnete Grundlage für die Bildung von Unreinheiten.
Chemisches Peeling hilft, die angestaunte Zellenmasse aufzulösen.
Arten von chemischen Peelingsmitteln
Alpha-Hydroxy-Säuren (Alpha Hydroxy Acids (AHAs), u.a.:
- Glykolsäure (glycolic acid)
- Milchsäure (lactic acid)
- Mandelsäure (mandelic acid)
- Zitronensäure (citric acid).
Poly Hydroxy Säuren (Poly Hydroxy Acids (PHAs), u.a.:
- Gluconolacton (gluconolactone)
- Lactobionsäure (lactobionic acid).
Sowohl Lactobionsäure als auch Gluconolacton sind eine exzellente Alternativen zu AHAs. Sie zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:
- Poly Hydroxy Säuren peelen die Haut viel milder als etwa Glykolsäure, sodass Irritationen selten zu beobachten sind.
- Sowohl Lactobionsäure als auch Gluconolacton haben antioxidative Fähigkeiten.
- Beide Säuren tragen zur gleichmäßigen Hautpigmentierung bei.
- Beide Säuren gelten als bessere Feuchtigkeitsspender als AHAs (s. Produkte von Neostrata, Exuviance, SVR).
Eine gute Übersicht zu PHAs bietet SKINCI an. Hier und hier findet Ihr Beiträge zur Klassifikation von HAs (s. auch [1]). Bei Sarah könnt Ihr Informationen zu Gluconolacton finden. Hier findet Ihr eine Review zu einem guten mineralischen Sonnenschutz von Neostrata mit PHAs.
Blogreihe zu Akne – Ursachen, Narben, PCOS, PIH – findest Du hier
Inhaltsstoffe bei Pigmentflecken, Altersflecken, Post-Pickel-Verfärbungen (PIH)
Um Pigmentflecken bzw. Altersflecken zu reduzieren, verwende erstens Hautcremes mit Wirkstoffen, welche die Melaninsynthese verhindern. Beispiele: Vitamin C (Ascorbinsäure und deren Derivate – mehr zu Vitamin C Derivaten in Hautpflege s. hier), Retinoide (inkl. Retinol), Niacinamide, Licorice extract (Süßholz-Extrakt, glycyrrhiza glabra), Arbutin, Tranexamsäure, N-acetyl Glucosamine, Soy Proteine, Resorcinol, Bakuchiol, Mulberry extract (morus alba).
Trage zweitens täglich Sonnenschutz mit einem hohen UVA-Schutz auf ( Zum Unterschied zwischen UVA und UVB s. hier). Hier bei Sarah findet Ihr alles über Sonnenschutz von A bis Z!
Verwende drittens chemisches Peeling, das die oberste, betroffene Hautschicht entfernt (s. oben) Bewertungen von vielen chemischen Peelingsmitteln findet Ihr hier.
Inhaltsstoffe bei Fältchen und Falten
Falls Du vorzeitiger Hautalterung vorbeugen möchtest, ist eine richtige Pflegeroutine ohne Sonnenschutz nicht möglich. Damit beugst Du dem Kollagenverlust (sprich: Falten) und Pigmentflecken vor. ( Beispiele von guten Sonnenschutzpräparaten findest Du hier). Zur Bewertung von vielen Sonnencremes geht es hier lang.
Verwende zweitens Wirkstoffe, die helfen, den Kollagenabbau zu verlangsamen bzw. die Kollagensynthese anzukurbeln. Beispiele: Vitamin C, Niacinamid, Glykolsäure, Retinoide (die stärkste Variante von Retinoiden – Retinsäure – muss vom Arzt verschrieben werden). Retinol ist hingegen frei verkäuflich. Hier gilt es aber: LANGSAM und mit der niedrigsten Konzentration anzufangen. Lese bitte diese Blogreihe zu Retinoiden durch, falls Du dich mit Retinol noch nie auseinandergesetzt hast!
Da der Zellenstoffwechsel mit der Zeit nachlässt, ist drittens die Benutzung von chemischem Peeling sinnvoll (s. oben). Chemische Peelingssubstanzen lösen abgestorbene Hautzellen auf und beschleunigen die Produktion von neuen Zellen.
Viertens, verwende Antioxidantien, die freie Radikale in der Haut neutralisieren, bevor sich diese an unsere Kollagen und Elastinfaser ranmachen.
Deine richtige Pflegeroutine – Aufgabe Nr.1: Wirkstoffe
Schreibe jetzt bitte auf einem Blatt Papier, welche Inhaltsstoffe Du in deiner Routine brauchst.
Zum Beispiel:
Deine Haut zeichnet sich durch Akne und Pigmentflecken. Welche Wirkstoffe sollte Deine richtige Pflegeroutine enthalten?
Laut der obigen Auflistung könnten es folgende Inhaltsstoffe sein:
- Niacinamid (entzündungshemmend und aufhellend),
- Vitamin C (das beste Antioxidant und Helfer bei Pigmentflecken),
- Retinol (hilft gegen Pigmentflecken, Kollagenverlust und Unreinheiten),
- Azelainsäure (hilft bei Unreinheiten und hellt auf)
- und ein chemisches Peelingmittel.
Fertig.
So weit so gut. Du weißt jetzt, welche Wirkstoffe sich in Deiner Hautpflegeroutine befinden sollten.
Jetzt stellt sich die Frage, wie man die Dinger miteinander kombinieren sollte?
Wie kombiniere ich Pflegeprodukte miteinander?
Zu wissen, welche Wirkstoffe einer Haut besonders gut tun würden, ist die Hälfte des Erfolgs. Denn jetzt stellt sich die Frage, wie man Produkte mit diesen Wirkstoffen in einer Routine schichten soll.
Was kommt es erstes dran und was schließt eine Hautpflegeroutine ab?
Schauen wir uns jetzt also Beispiele für richtige Hautpfegeroutinen für Morgen und Abend an. Danach kommt die Aufgabe Nr. 2. 🙂
Richtige Pflegeroutine am Morgen
a) Wasche Deine Haut mit einem milden Waschmittel (etwa Balea „Reinigungsmilch Ultra Sensitive“)
b) Verwende morgens Antioxidantien. Hier kannst Du entweder eine sehr leichte Creme mit Antioxidantien oder ein Antioxidans-Serum verwenden. Falls erwünscht (je nach Zeit und Laune) kannst Du unterschiedliche Antioxidans-Seren miteinander mischen (etwa Vitamin C, E, Ferulasäure -> nach The Ordinary-Prinzip). Oder Du kannst ein fertiges Serum mit ein paar Antioxidationsmittel auftragen (zum Beispiel das Potent Vitamin C Serum von Peter Thomas Roth, hier). Eine Auflistung von Produkten mit Vitamin C findest Du hier.
c) Falls Deine Haut feuchtigkeitsarm ist, verwende ein Feuchtigkeits-Booster, d.h. ein Serum mit Hyaluronsäure, Glycerin, Urea und anderen Feuchthaltemitteln. Etwa „Age Performance Intensiv Serum“ von Isana/Rossmann, Buffet von The Ordinary, Calm Serum von Paula’s Choice oder HA5 von Geek & Gorgeous.
d) Bei Hautunreinheiten kannst Du morgens nach/vor dem AOX-Serum zusätzlich entzündungshemmende Inhaltsstoffe verwenden. Dazu gehören: Azelainsäure (The Ordinary, Paula’s Choice), Niacinamid (The Ordinary, Balea) oder Salicylsäure (Paula’s Choice, The Ordinary).
e) Trage täglich einen Sonnenschutz auf! Eine doppelte Schicht unter den Augen agiert als eine Augencreme.
Die Produkte, welche unter dem Sonnenschutz (bzw. „Tagescreme mit SPF“) aufgetragen werden, sollten eine möglichst leichte Konsistenz haben, damit sie vollständig in die Haut einziehen.Richtige Pflegeroutine am Abend
a) Wasche Dein Gesicht mit einem reizarmen Reinigungspräparat auf Öl- bzw. Lipidbasis (etwa Balea „Reinigungsöl“ oder Clinique „Take the Day off“ Balm).
b) Verwende ein AOX-Mix (wie oben).
c) Verwende Feuchtigkeitsmittel (wie oben).
d) Verwende entzündungshemmende Inhaltsstoffe (wie oben).
e) Benutze Wirkstoffe, die bei Pigmentflecken helfen (das müssen keine 100 unterschiedliche Produkte sein, sondern etwa nur Niacinamid für alle drei letztgenannten Hautbedürfnisse).
f) Verwende entweder ein Retinoid oder ein Peelingmittel – nie beide zusammen in einer Pflegeroutine (es sei denn, Du bist ein Profi und weißt genau, was Du tust). Listen mit Retinol-Produkten findest Du hier Zur Bewertung von Retinolseren und -cremes geht es hier lang.
g) Schließe Deine Pflegeroutine mit einer lipidreichen Gesichtscreme ab (etwa: Alfason* bei einer trockenen Haut und CeraVe* bei einer Mischhaut).
h) Eine Augenpflege ist nicht notwendig. Verwende eine „normale“ lipidreiche Creme im Augenbereich.
Deine richtige Pflegeroutine – Aufgabe Nr. 2: Reihenfolge
Schreibe nun bitte auf demselben Blatt Papier, auf welchem Du bereits die gewünschten Inhaltsstoffe bzw. Wirkstoffe aufgelistet hast, was Du morgens und was abends verwenden möchtest. So entsteht Deine selbst erstellte Hautpflegeroutine. 🙂
Denke bitte daran, dass man am Anfang nichts optimal macht! Jeder fängt klein an. Mit der Zeit wirst Du deine Haut kennen lernen und viel bewusster mit Hautpflege umgehen können. Dein Plan wird sich somit sicherlich in ein paar Monaten wieder ändern.
Weitere Pflegeregel – Dos & Don’ts in Hautpflege
- Achte darauf, jeweils immer nur einen neuen Wirkstoff in Deine Routine einzuführen (etwa Retinol, chemisches Peeling, Vitamin C, etc.). Sollte nach ein paar Tagen der Verwendung keine Irritation auftreten, kann ein weiterer Wirkstoff eingeführt werden.
- Denke daran, dass „zu viel“ Deine Hautbarriere beschädigen kann. Eine beschädigte (undichte) Hautbarriere, die das hauteigene Wasser nicht mehr halten kann und Bakterien von außen in die Haut reinlässt, ist ein der größten Hautprobleme überhaupt! Mehr zur Hautaufbau s. hier.
- Was ist „zu viel“? Das hängt wieder vom Zustand Deiner Haut ab. Je empfindlicher bzw. beschädigter Deine Haut ist, desto weniger solltest Du peelen und desto stärker solltest Du bei eventuell reizenden Inhaltsstoffen aufpassen (bei Peeling-Präparaten, Retinoiden, sauer formuliertem Vitamin C, etc.). Manche Menschen verwenden 8% Glykolsäure 2x/Woche, andere vertragen 5% AHA nur 1x/Woche oder seltener. Gute Nachricht: Sobald man die eigene Haut kennen lernt, findet man die passende Häufigkeit und Menge heraus. Wichtig ist es aber, die Haut dauernd zu beobachten und mit dem Minimum anzufangen. Zu den Regeln bei der Anwendung von Peelingmitteln s. hier
- Eine richtige Pflegeroutine basiert auf reizarmen Produkten – das betrifft auch Reinigungsmittel. Warum? Weil reizende Inhaltsstoffe (etwa Duftstoffe auf Basis von ätherischen Ölen, Sodium Lauryl Sulfate, Ammonium Lauryl Sulfate, Zitrusextrakte, einige Pflanzenextrakte) Deine Hautbarriere beschädigen können (s. oben). Zu allergenen Duftstoffen s. hier. Reizende und milde Tenside sind hier aufgelistet.
- Benutze auch keine „physikalischen“ Peelingmittel. Die kleinen Körnchen reizen unnötig die Haut und können bei Unreinheiten zur Bakterienvermehrung führen. Chemisches Peeling, dessen Konzentration auf die Hautbedürfnisse angepasst ist, agiert hingegen viel milder.
- Auch sind Reinigungsbürsten und Waschlappen mit Vorsicht zu genießen. Sie erzeugen eine tägliche Exfoliation der Haut, die absolut unnötig ist! Was heißt es, mild zu pflegen, könnt Ihr auch in der Reihe zu Babypflege und empfindliche Haut nachlesen.
- Kaufe nicht zu viel Pflegepräparate auf einmal, sondern jeweils ein Produkt für jedes Hautproblem (etwa gegen Pickel oder Pigmentflecken).
- Experimentiere mit Pflege am Anfang nicht zu viel. Setze eine minimale Hautpflegeroutine zusammen und ziehe diese einen Monat lang durch (es sei denn, es kommt zu Irritationen. Dann muss das irritierende Produkt abgesetzt werden!).
- Kann man eine Haut „überpflegen“? Falls man gute, auf die eigenen Hautbedürfnisse abgestimmte Seren und Cremes verwendet, kann eine „Überpflege“ nicht passieren. Falls man „zu viel“ verwendet, wird Dir das Deine Haut sagen (Irritation, Pickel, etc.). Auch sollte man nicht ständig neue Produkte testen und mehr als eins in die Routine auf einmal einführen. Man braucht keine drei Feuchtigkeitsseren und sechs Antioxidants-Booster. Pflege ist vom gesunden Menschenverstand nicht herauszulösen. Verwendet jeweils ein Wirkstoff für jedes Hautproblem und so viel Feuchtigkeit bzw. Okklusion, wie nötig. Deine Haut möchte nicht viel Pflege, sondern eine richtige Pflegeroutine. Weniger ist mehr!
- Glykolsäure und Vitamin C auf Wasserbasis brauchen ein saures Umfeld (pH-Wert), um die Wirkung zu entfalten. Selbst wenn der Ansatz zuweilen kritisiert wird (bzw. als unnötig abgestempelt wird), bietet es sich an, nach deren Anwendung 5-10 Minuten abzuwarten (bis sich der pH Wert der Haut wieder auf ca. 5,5 einpendelt). Bei Milchsäure ist das nur dann notwendig, wenn sie als Peeling agieren sollte (zu Feuchtigkeitszwecken wirkt Milchsäure auch in einem neutralen pH Bereich). Mehr zum gesunden Hautmikrobiom s. hier.
- Ist eine Wartezeit nach dem Auftrag vom Sonnenschutz erforderlich? Ja. Warte nach der Anwendung von einer Sonnencreme ZUMINDEST 20 Minuten ab. Sonst gibst Du den Filtern und den Inhaltsstoffen, die für deren gleichmäßige Verteilung sorgen, nicht genug Zeit, um effizient zu arbeiten und gegebenenfalls einen Film auf der Haut zu bilden. Auch danach sei mit dem Auftrag Deiner Foundation vorsichtig. Mehr dazu, ob sich Sonnenschutz und Makeup vertragen, hier.
- Verwende immer etwa 1,5-2g Sonnenschutz fürs Gesicht und nicht weniger. Das ist deutlich mehr als die Menge einer „normalen“ Gesichtscreme. Sonst reduzierst Du den Schutz drastisch ( Einzelheiten zu der richtigen Menge von Sonnenschutz findest Du hier).
- Verwende Retinoide und Peelingmittel nie in einer Routine (d.h. beide abends oder beide morgens). Aufgrund des Irritationspotenzials trage beide Produktgruppen eher abends und zwar abwechselnd auf (z.B. Montag: Retinol, Dienstag: Peeling, Mittwoch: Retinol, etc.). In beiden Fällen fange mit der niedrigsten Konzentration ein bis zwei Mal die Woche an! Warum Retinol und AHA nicht in einer Hautpflegeroutine kombiniert werden sollten, s. hier.
- Schwangere Frauen sollten keine Retinsäure (Vitamin A) verwenden. Auch wäre ich bei hochkonzentriertem Retinol vorsichtig.
- Silikone sind keine „Schadstoffe“, wie das im Internet gelegentlich zu lesen ist. Vielmehr üben Silikone in Kosmetika und Hautpflege eine Reihe von sinnvollen Funktionen. Mehr zu Silikonen in Hautpflege s. hier. Frage alle, die das Gegenteil behaupten, nach glaubwürdigen Quellen, auf welchen ihre Meinung basiert. Konkretisierung dazu findet Ihr in diesem Post zu Silikonen in Pflege.
- Nicht nur Parabene stehen weiterhin zu Unrecht in Kritik, sondern auch Nanopartikel in Kosmetika und Hautpflege. Dabei ist keine schädliche Wirkung von Nanopartikeln in den erlaubten Dosierung festgestellt worden. Allerdings habe ich in diesem Beitrag zu Babyhaut und empfindlicher Haut: „Parabene und Nanopartikel„ darauf hingewiesen, dass Nanopartikel im Falle einer geschädigten (oder unreifen) Hautbarriere mit Vorsicht verwendet werden sollten. Bei normaler Erwachsenenhaut sind Produkte mit Nanopartikeln alles andere als gefährlich. Allerdings sollte man Sprays mit Nanopartikeln nicht einatmen.
- Niacinamid kann mit allen Wirkstoffen kombiniert werden – auch mit Vitamin C (Ascorbinsäure) auf Wasserbasis (niedriges pH-Wert). Ein Serum, in dem beide Inhaltsstoffe enthalten sind, würde ich jedoch nicht kaufen. Sonst ist der Schrei um einen „Flush“ nach der Verwendung beider Aktivstoffe in einer Routine übertrieben. Mehr dazu findet man bei dem kosmetischen Chemiker Stephen.
- Übrigens bieten Vitamin C und Vitamin E eine der besten Pflegekombinationen, da sich deren antioxidative Wirkung sehr gut ergänzt.
- Was tun, wenn Pflegeprodukte nicht einziehen wollen? Auftrag von Pflegemitteln auf angefeuchtetes Gesicht mit feuchten Händen ist meist schneller und effizienter, da die Präparate vollständig einziehen. Zu der feuchten Auftragsmethode, s. hier.
- Es spielt keine Rolle, ob zunächst Antioxidantien, Feuchthaltemittel oder entzündungshemmende Inhaltsstoffe aufgetragen werden. Vielmehr ist die Konsistenz der Produkte entscheidend: Die „leichteste“ (etwa wässrige) Toner, Essenz oder Seren kommen zunächst; die reichhaltigste Gesichtscremes wiederum am Ende.
- Hast Du Anzeichen von Rosazea bzw. Couperose, sei mit reizenden Inhaltsstoffen besonders vorsichtig. Vermeide Glykolsäure zu Gunsten von PHA, vermeide starke Gewürze, heißes Bad, Alkohol, Sonne und stark okklusive Cremes und setze auf sehr milde Pflege mit entzündungshemmenden Inhaltsstoffen. Über Ursachen und Behandlung von Rosazea habe ich hier geschrieben.
- Vergesse nie, Deine Haut abends abzuschminken. Nicht nur verzichtest Du andernfalls auf eine gute Versorgung der Gesichtshaut über die Nacht, sondern lässt auch eine Menge an Schmutz drin (in den Poren) und drauf. Klingt eklig? Gut. Die richtige Pflegeroutine am Abend beginnt mit einer milden Gesichtsreinigung.
- Muss die Gesichtshaut auch morgens gereinigt werden? Generell ja. Denn Du möchtest das Sebum mit dem eingefangenen Schmutz aus Deiner Haut entfernen, bevor Du ein frisches Vitamin C Serum aufträgst. Bei sehr trockenen Häuten, die kaum Eigenfett produzieren, ist eine Reinigung morgens meines Erachtens nicht zwingend notwenig. Stattdessen kannst Du über die Haut mit einem Toner drüber gehen.
- Mizellarwasser sind nach meinem Wissen und Verständnis nicht dafür geschaffen, um auf der Haut zu verbleiben. Die Wässerchen setzen sich auch aus Tensiden zusammen. Falls Du morgens gerne ein Mizellarwasser benutzt, wasche das Gesicht anschließend mit klarem Wasser ab und gehe mit einem Toner drüber.
- Das Reinigungswasser sollte weder zu heiß noch zu kalt sein. Beides kann die Hautbarriere beschädigen. Lauwarm ist hier das Stichwort. Beitrag zur Hautbarriere und zum Säuremantel findest Du hier.
- Ist eine spezielle Gesichtspflege für Männer nötig? Nein, das ist ein Marketingtrick. Was zählt bei der Pflegewahl ist der Hautzustand, nicht das Gender. Auch als Frau kannst Du mit für Männer bestimmten Pflegemitteln Deine Haut richtig pflegen. Mehr noch: Sogar einige Fußcremes eignen sich gut als Gesichtscremes. 🙂 Es kommt immer darauf an, was die Flaschen und Tuben enthalten!
- Braucht man ein Gesichtswasser bzw. einen Toner? Nicht zwingend. Viele Gesichtswasser sind dennoch mit guten Inhaltsstoffen ausgestattet, welche die Gesichtshaut entweder beruhigen oder mit Antioxidantien versorgen. Ob ein Toner Sinn macht, hängt davon ab, wie Du ansonsten pflegst und wie der Toner formuliert ist. Wenn Du gute Antioxidans-Seren verwendest und (falls nötig) entzündungshemmende Pflege aufträgst, kannst Du auf einen Toner verzichten. Falls Du hingegen das Schichten mit Seren und Cremes lästig findest, kannst Du z.B. auf ein flüssiges Peelingmittel (etwa BHA und AHA Produkte) umsteigen (The Ordinary, Cosrx, Paula’s Choice). Beachte: Sowohl ein AHA-Toner als auch ein Serum mit Glykolsäure sind zu viel des Guten – entscheide dich jeweils nur für eine Form des Peelings. Toner, die beruhigend oder feuchtigkeitsspendend wirken, sind dagegen immer willkommen. Wenn Dein Geldbeutel aber nicht gerade das nötige Kleingeld für ein Gesichtswasser bereit hält, ist das aber nicht schlimm. Bei der Wahl zwischen einem antioxidans-reichen Serum und einem Toner – entscheide dich lieber für das Serum.
- Braucht man ein Serum? Die Konzentration von Wirkstoffen in gut formulierten Seren ist meist höher als in Gesichtscremes. Wenn Du in einer Pflegeroutine höher konzentrierte Antioxidantien oder Entzündungshemmer verwenden möchtest, wirst Du wohl zu einem Serum greifen müssen.
- Braucht man eine Nachtcreme? Nicht unbedingt. Unter „Nachtcreme“ wird meist eine reichhaltige Gesichtscreme verstanden, die mehr Lipide (d.h. Fette) enthält als eine „Tagescreme“. Falls Deine Haut sich nach dem Auftrag von leichten Seren wohl fühlt, nicht spannt und offenbar keine weitere Pflegeschicht braucht, kannst Du darauf verzichten. Da der Augenbereich oft viel trockener ist, kannst Du ein reichhaltiges Pflegemittel nur in diesem Bereich auftragen (s. oben).
- Braucht man eine Tagescreme? Tagescreme ist Sonnenschutz (mindestens SPF30). Falls Du eine trockene Haut hast, wähle einen reichhaltigen Sonnenschutz. Es ist besser, drunter nur ein leichtes Serum anstatt einer lipidreichen Feuchtigkeitscreme aufzutragen. Sonst können die UV-Filter nicht in die Haut eindringen. Reviews von über 40 Sonnenschutzcremes findest Du hier Noch mehr Bewertungen von Sonnencremes auf Skincare Helper sind hier zu sehen.
- Und nicht zuletzt: Achte auf die Werbesprache. Kosmetikfirmen wollen in erster Linie verkaufen. Dafür nutzen sie Emotionspsychologie, um Dich bei deinen Bedürfnissen, Unsicherheiten und Ängsten abzuholen. Keine Creme der Welt wird innerhalb eines Monats Falten reduzieren (wenn überhaupt). Kein Gesichtsserum wird wie ein dauerhaftes Lifting wirken. Das ist unmöglich. Sei auch vorsichtig, wie Dir Pflegemittel verkauft werden: Wird auf einen besonders angenehmen Duft oder auf ein schönes „Hautgefühl“ hingewiesen? Das ist kein Zeichen von Effizienz einer Gesichtscreme! Frage nach Inhaltsstoffen, nach Zusammensetzungen, nach pH-Werten…
Informiere dich ein wenig auf guten, informativen Homepages (mit glaubwürdigen Quellenangaben). Du wirst mit der Zeit die Zusammenhänge verstehen und Dir selbst ein Bild bilden können.
Aller Anfang ist schwer. Auch der in der Pflegewelt. Es ist aber nicht unrealistisch, auch in diesem Bereich zu einem mündigen Kunde zu werden und sich künftig selbst eine richtige Pflegeroutine zusammenstellen zu können.
Zeige den Mut, Verkäuferinnen oder auch Bloggern, die über Pflege schreiben und Pflegepräparate empfehlen, kritische Fragen zu stellen!
Bei jeder Beschreibung eines Pflegeproduktes auf online Plattformen soll inzwischen eine INCI-Liste abgebildet sein. Verlange danach und betrachte eine Empfehlung als unglaubwürdig, falls anstatt auf die Zusammensetzung einzugehen, mit Deinen Emotionen oder Duft-Präferenzen gespielt wird.
Nur wir – Kunden und Leser – können der teilweise herabwürdigende Kosmetikwerbung für überteuerte und ineffiziente Hautpflegemittel das Ende setzen. Trauen wir uns das zu!
Ich wünsche Euch bei der spannenden Reise durch die Pflegewelt und der Gestaltung Eurer Pflegeroutine viel Spaß und vor allem Erfolg! 🙂
Und wenn Dir der Text weitergeholfen hat und Du mich für eine Tasse Kaffee einladen möchtest, kannst Du das mit dem Klick auf das untere Bild tun! 🙂
Solltet Ihr Fragen haben, stehe ich Euch in den Kommentaren und auf Instagram hier gerne zur Verfügung!
Eure Pia
(1) Bei Interesse: eine fantastische, sehr ausführliche, Übersicht über Hydroxyacids auf Englisch findet Ihr in diesem Buch: Robert Baran/Howard Maibach (Hrsg.): Textbook of Cosmetic Dermatology, 5. Auflage 2017: Kapitel 6: Rudy Yu/Eugene Van Scott: “Organic Acids with Novel Functions: Hydroxy, Bionic, N-acetylamino Acids and N-Acylpeptide Derivates”
Hallo Pia,
ich bin 25 Jahre alt und habe eigentlich sehr gute Haut. Ich habe keine Unreinheiten oder Pickel. Nur im Winter ist sie schnell so trocken, dass ich Hautschuppen im Gesicht habe. Allerdings nehme ich momentan auch noch die Pille, was sicherlich zu der guten Haut beiträgt.
Ich habe nun den Entschluss gefasst, mich trotz guter Haut nun mit Hautpflege zu beschäftigen. Da ich nicht irgendwas kaufen möchte, bin ich seit 4 Stunden hier auf deinem Blog unterwegs.
Ich habe inzwischen einiges gelernt, wobei aber auch Fragen aufgekommen sind.
Ich würde mich freuen, wenn du diese beantworten könntest.
1. Thema Sonnenschutz: Genügt hier auch eine Tagescreme mit LSF oder ist ein separater Sonnenschutz erforderlich? Wenn es ein separater Sonnenschutz sein sollte, ist dann zusätzlich eine Tagespflege erforderlich? Und ist die Sonnencreme der letzte Schritt, bevor ich mich schminke?
Ich komme unter der Woche nicht viel raus, daher könnte ich mir auch vorstellen, dass eine Kombination aus Tagescreme mit LSF für unter der Woche und zwei separaten Produkten am Wochenende sinnvoll wäre.
2. Weiter hast du geschrieben, dass eine Kombination aus Retinaldehyd und Hyaluronsäure sehr effektiv sein soll. Kennst du inzwischen ein Produkt, dass diese beiden Komponenten enthält?
3. ich habe verstanden, dass die Konzentration von Antioxidantien in Seren für gewöhnlich höher ist als in Cremes und Vitamin C daher als Serum mehr Sinn macht. Wie sieht es hier bei Retinoiden aus, Creme oder Serum?
4. bei de Morgenroutine schreibst du von Seren und dann von Sonnencreme. Ist eine andere Creme nicht notwendig?
Ich freue mich schon jetzt auf deine Antwort und weitere tolle Blogbeiträge. Du bietest wirklich einen Mehrwert, mach weiter so!
Liebe Grüße
Hallo Liebe Pia,
bin soeben auf deinen Blog gestossen und finde ihn echt klasse.
So gut dass ich ihn gleich weiterempfohlen habe 🙂
Ich habe mir nun wie du gesagt hast meine Pflegeschritte mal aufgeschrieben und bin verunsichert ob das alles so richtig ist.
Vorab : ich bin 52 habe somit trockene und extrem empfindliche Haut (vor allem was Parfüm angeht ) hatte in jungen Jahren sehr stark Chloasma im Gesicht, welches ich mit den Marken Kanebo und Clinique gut bekämpfen konnte.
Jedoch vertrage ich irgendwie beide Marken nicht mehr.
Hier nun meine aktuelle Pflegeroutine ( wäre klasse wenn du mal drüberschaun könntest , da ich die meisten Produkte bei dir nicht gefunden habe und ich gerne wissen möchte was du von den Produkten hältst)
Morgens :
1 La Roche Posey Cleansing MicellFoarming Water
2 Klairs Supple Preparation Uncented Toner
3. Missha Time Revolution Essence RX
4. The Ordinary (Augen) Coffeine Solution 5% EGCG und/oder
Purito Concella Green Level Eye Creme
5. The Ordinary Hyaluronic Acid 2% B5
6. Mizon all in one Snail Repair Cream
7. m.Asam Aqua Intence Supreme Hyaluron Cream
8. Dermasence Solvinea Med LSF 50+ ( die einzige Sonnencreme die nicht in den Augen brennt)
dann Kosmetik
M.Asam Magic Finish und Nix Totalcontrol Drops Fondation
Abends :
Reihenfolge wie morgens nur dass ich zusätzlich noch zum Abschminken den Maybelline Augen Makeupentferner waterproof benutze und die Sonnencreme natürlich dann weglasse.
Wahlweise benutze ich 1 – 2 mal wöchentlich noch
The Ordinary Ascorbyl Glucoside Solution 12 %
Mizon Snail Reparier Gold Eye Gel patches
Bei Bedarf die Klairs Midnight blue Cream
und
M Asam Fruit Enzyme Serum ( Peeling )
Jedoch bin ich immer noch auf der Suche nach einer guten Gesichtscreme da ich immer das Gefühl habe die M Asam Aqua ist mir „zuwenig“.
Sollte ich auch noch Retinol einbauen ??
Du schreibst auch immer wieder, dass eine gute Creme für die Augenpartie reicht, jedoch steht auf den meisten Cremes, dass sie nicht in die Nähe der Augen kommen sollten. Hier bin ich auch unsicher.
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
LIEBE GRUESSE Liza
Liebe Liza, da ich eine indviduelle Hautpflegeberatung anbiete (hier), wäre es anderen gegenüber unfair, würde ich dasselbe in Kommentaren tun. Das tut mir wirklich Leid. Allerdings würde ich Deine Frage zu Retinol mit „ja“ beantworten. Unbedingt. Retinol oder Retinal. Eine Übersicht von guten Retinoiden findest Du hier.
Eine normale Creme kann durchaus in die Nähe der Augen kommen. Sofern das keine besondere Creme ist, sondern eine normale Feuchtigkeitscreme bzw. Abendcreme, ist alles andere nur Marketing. Und noch etwas: Morgens empfiehlt sich eine eher schlankere Routine, d.h. nicht so viel Cremes unter der Sonnencreme. Sonst zieht sie nicht vernünftig ein und die Filter können nicht in der Haut effizient arbeiten.
Ich hoffe, dass Dir meine Antwort trotzdem weiter geholfen hat! Herzliche Grüße, Pia
Liebe Pia,
Das verstehe ich natürlich , dass du nicht ausführlich beantworten kannst.
Herzlichen Dank für deine Antwort . Ich werde mich deine Tips zu Herzen nehmen und natürlich hast du mir damit weitergeholfen.
Ich werde gleich mal in deinen Links stöbern.
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende
Liza
Liebe Pia
Ich bin soeben auf deine Blog gestossen und bin verzweifelt, ich 26, habe vor 4 Monaten meine Pille abgesetzt welche ich ca. 8 Jahre genommen habe. Nun spielt meine Haut verrückt und ich will wirklich keine Hormone zu mir nehmen. Ich habe mich nie mit der Pflege der Haut befasst, da die Pille dies gelöst hat. Zu meinem Problem, ich habe eine Mischhaut, sprich meine T-Zone ist ölig, aber schuppt auch, irgendwie ein Misch-Masch von beidem. Ich habe viele weisse Mitesser und grosse Poren wie auch verstopfte „Hubbel“ im Kinn- und Stirnbereich. Am Morgen wenn ich aufstehe sieht es gleich aus, ölige Nase und Stirn aber schuppig und rau. Ich habe wirklich null Erfahrung da ich nur eine normale Nivea Creme benutzt habe aber das ist im Moment nicht so optimal. Kannst du mich beraten wie ich anfangen kann? Viele schwärmen von The Ordinary, aber ich weiss echt nicht was bestellen oder allgemein wie ich eine Routine beginnen soll 🙁 Ich hoffe du kannst mir helfen
LG Jasmina
Liebe Jasmina, besten Dank für Deine Nachricht. Eine individuelle Hautpflegeroutine kann ich hier nicht entwerfen. Auf dem Blog findest Du sehr viele Produkte, die gut – mild und effektiv – formuliert sind. Deine Haut braucht entzündungshemmende und beruhigende Inhaltsstoffe. Halte Ausschau nach Produkten mit Salicylsäure, Niacinamid, einem entzünudngshemmenden chemischen Peeling (mit Mandelsäure) und leicht okklusiver Abendcreme. Sonnencreme morgens ist keine Option, sondern Notwendigkeit – für eine nachfettende Haut wäre diese von Rohto hier geeignet – oder, wenn getönt Neostrata hier. Nicht zu viele Produkte in der Routine. Milde Reinigung. Später ein Retinoid.
Hallo Pia,
es ist ein hervorragender Artikel für meine Wenigkeit. Für mich war es ein totales Neuland, welche Produkte ich in welcher Reihenfolge und zu meinem Hautbild auftragen soll/darf. Seit über 6 Monaten benutze ich:
Morgens
Zum Waschen Alkemene Teebaumöl, Tonik von Dr.Hauschka klärend, Serum von DM Alverde Olivenöl, Tagescreme von Paula’s Choice Resist Anti-Aging Clear Skin ( wenn es draußen nicht zu heiss ist und ich merke das meine Haut zieht ), und zuallerletzt Paula’s Choice Skin Balancing Ultra-Sheer mit LSF30 ( im Sommer Avene B-Protect SPF 50+).
Abends
Zum Waschen Alkemene Teebaumöl, Tonik von Dr.Hauschka klärend, im Wechsel Paula’s Choice
Skin Perfecting BHA Liquid ( Montag,Mittwoch,Freitag…) Paula’s Choice
Skin Perfecting AHA Gel ( Dienstag,Donnerstag,Samstag…), Serum von DM Alverde Olivenöl, Paula’s Choice Resist Anti-Aging Clear Skin.
Ich habe seit ich denken kann eine unreine Haut, dank der Pflege seit 6 Monaten keine Verkapslungen ( unterirdische Pickel ) weniger Mitesser ( sogut wie keine mehr, außer auf der Nase ) reinere Haut. So sauber wie bei meiner Geburt 🙂
Das einzige was ich noch gerne in den Griff bekommen möchte, sind die Pigmentflecken auf der Backe, von zu vielem Sonnenbaden und Solarium. Habe über 10 Jahre damit übertrieben um meine Akne und Pickelmale zu verstecken. Habe es durch die Übertreibung eigentlich nur meiner Haut mehr geschadet. Dank der PC Produkte, habe ich das Gefühl, dass diese heller werden. Ach zu meinem Alter noch, ich werde in 4 Monaten 38 Jahre alt 🙁
In gefühlten letzten 4-5 Tagen, habe ich das Gefühl, dass meine Haut spannt. Ich laß deinen Artikel „Pflegetipps für Anfänger“. Da steht Reinigung Morgends / Abends; Wasche Deine Haut mit einem milden Waschmittel etwa Balea “Reinigungsmilch Ultra Sensitive” / Wasche Dein Gesicht mit einem reizarmen Reinigungspräparat auf Öl- bzw. Lipidbasis etwa Balea “Reinigungsöl”.
Allein der Gedanke Reinigungsmilch oder Öl… seit meiner Teenagerzeit kann ich auf Seife nicht verzichten, sonst habe ich das Gefühl, dass am nächsten Tag, sich wieder die Unterlagerungspickel bilden 🙁
Aber das Hautbild verändert sich mit den Jahren, habe trotzdem Angst solche milden Reinigungsprodukte zu verwenden. Da aber meine Haut spannt, ist es ein Zeichen das sie dehydriert?
Was würdest du mir raten Pia?
Ich will nicht das die Akne wieder kommt…
LG Doro
Hi Dorothea,
das Problem mit der Akne kenne ich leider. 🙁 Ich bin zwar erst 23, aber werde sie auch – trotz über einem Jahr Iso-Therapie – einfach nicht los. Zum Glück wird das Ganze durch eine gute Hautpflege ja aber etwas erträglicher.
Jedenfalls ist mir aufgefallen, dass du in deiner Routine einige Produkte verwendest, die die Haut reizen können – vielleicht liegt das spannende Gefühl, das du hast, ja daran? Zunächst einmal zur Reinigung: ich weiß, dass man von Teebaumöl im Zusammenhang mit Akne immer wieder Gutes hört – jedoch handelt es sich dabei um ein ätherisches Öl, das in Konzentrationen von über 5% die Haut reizen kann. Falls es sich dabei um das Waschgel von Alkmene handelt, enthält dieses als Haupttensid Sodium Laureth Sulfate, was ebenfalls stark reizend ist und zusätzlich einen deklarationspflichtigen Duftstoff in Limonene.
Das Produkt von Dr. Hauschka ist ebenfalls denkbar ungünstig formuliert – es enthält hohe Mengen an Alkohol (der stark austrocknet), potenziell reizende Pflanzenextrakte und fünf(!) deklarationspflichtige Duftstoffe – bei nur 10 Inhaltsstoffen insgesamt.
Bezüglich der Reinigung kann ich dir also wirklich nur ans Herz legen, auf ein milderes Produkt umzusteigen – ich weiß, dass man bei öliger Aknehaut den Drang hat, die Haut auszutrocknen und das Öl loszuwerden, aber glaub mir – je weniger du die Haut reizt, desto mehr wird sich deine Talgproduktion normalisieren und desto geringer wird dein Risiko für weitere Akneausbrüche. Vor allem Seife solltest du niemals nie auf deiner Haut verwenden, da diese basisch ist und den pH-Wert deiner Haut (der natürlicherweise leicht sauer ist) total durcheinanderbringt – in der Zeit, in der deine Haut zu ihrem normalen pH-Wert zurückkehrt, ist sie viel empfindlicher und anfälliger für Bakterien. Außerdem sind Seifentenside extrem harsch zu deiner Haut. Das Balea (oder Isana)-Öl ist hingegen auf den pH-Wert deiner Haut eingestellt und somit viel besser geeignet.
Als letztes fällt mir noch das Alverde Serum auf – auch hier sind viele Duftstoffe enthalten und sogar ein Tensid (Coco-Glucoside), also eine Reinigungssubstanz, die du definitiv nicht den ganzen Tag über auf deiner Haut haben möchtest. Ich würde dir wirklich empfehlen, hier auf ein milderes Serum umzusteigen (z.B. Balea Aqua) oder gleich ein neues Produkt in deine Routine zu integrieren, das ein paar Actives enthält (z.B. Niacinamid, das spendet Feuchtigkeit und wirkt entzündungshemmend – ideal bei Akne).
Ich hoffe, ich konnte dir bei deinem Problem ein wenig weiterhelfen und drücke dir fest die Daumen, dass die Akne fern bleibt! 🙂
Liebe Dorothea,
was ich noch zu meinem ersten Post ergänzen möchte: Bei Pigmentflecken helfen Vitamin C und Retinol (beide übrigens auch super bei Akne und allgemein super Inhaltsstoffe für die Haut). Paula’s Choice hat da auch wirklich tolle Sachen im Sortiment. 🙂
Beste Grüße
Annika
Hallo Liebe Annika,
vielen lieben Dank für deine ausführliche Aufklärung und Informationen. Was soll ich sagen, Alkmene und Dr.Hauschka! Wer würde was schlechtes denken, von diesen Produkten. Ist ja Naturkosmetik 🙁
Ich werde mich heute sofort auf den Weg zum DM machen und mir das Balea Reinigungsöl, die Balea MED Ultra Sensitiv Reinigungsmilch und das Balea Aqua Serum besorgen. Das Olivenserum brauche ich für meine Hände auf 😉
Hast du eine Idee, welches Niacinamid ich nehmen könnte? Bei dieser Auswahl…wer die Wahl hat,hat die Qual. Von PC gibt es vom Booster bis hin zu Resist Ultra-Light Super Antioxidant als Serum. Dazu brauche ich noch was mit Vitamin C, gegen die Pigmentflecken. Dafür gibt es von PC auch ein Booster. Ich bitte um deine Hilfe, vor lauter Seren, Booster und Moisturizer wüsste ich nicht, in welcher Reihenfolge und Kombination ich diese auf mein Gesicht schichten soll 🙁
Vielen lieben Dank für deine Hilfe
LG Doro
Hallo Dorothea,
beim Niacinamid würde ich darauf achten, dass die Konzentration höher als 4% ist, weil es erst dann entzündungshemmend wirkt. Die Incipedia Vitamin C Creme enthält ein Vitamin C Derivat und 5% Nia, zwei Fliegen mit einer Klappe quasi. 😉 Paula hat auch ein paar Produkte, wo beides drin ist. Das von dir genannte Resist Ultra Light Serum und das Pure Radiant Treatment würden mir da in den Sinn kommen.
Ansonsten würde ich wohl einfach eins von den tausenden günstigen Nia Produkten (The Ordinary, Revolution, …) mit meinem normalen Serum mischen.
Beim Schichten arbeitest du dich am besten von der leichtesten Textur (Toner oder Serum, falls du keinen Toner verwendest) bis zur schwersten (eine okklusive Creme oder Gesichtsöle) vor. 🙂
Ich hoffe, ich konnte deine Fragen beantworten!
Hey,
wirklich toller Artikel!
Ich habe eine Frage zu dem Rose Hip Oil von The Ordinary und gerenell zu Hautpflegeölen wie z.B Jojobaöl. Ich frage mich, wann man dieses Produkt aufgetragen wird?
Trage ich es abends nach dem Peeling auf und kann es quasi als Ersatz für eine Nachtcreme nutzen?
Eine Antwort wäre sehr toll!
Liebe Grüße
Liebe Paula, ja, Öle können solo aufgetragen werden. Sie ziehen schneller ein, wenn die Grundlage etwas feucht ist – also: Deine Haut. 🙂 Oder wenn man Öle mit mit etwas Wasser oder einem leichten Serum mischt. Es steht auch nichts auf dem Weg, Öle mit Feuchtigkeitscremes zu mischen. Das Ratio müsste dann herausgefunden werden.
Möglichkeiten, Öle in die Abendroutine zu integriere, gibt es also viele! 🙂