Nachdem wir die Wirkung von Hyaluronsäure und Retinoide auf die Haut ausführlich besprochen haben, werden wir uns heute mit der Vitamin C Wirkung in Hautpflege auseinandersetzen. In diesem Beitrag beschränken wir uns auf die reine Form von Vitamin C: Ascorbinsäure. Weitere Formen von Vitamin C und ihre Wirkung auf die Haut findet Ihr hier.
Wie wirkt Vitamin C auf die Haut?
Die positive Wirkung von Vitamin C auf die Haut wurde inzwischen wissenschaftlich mehrfach und überzeugend dokumentiert.
Wie wirkt denn genau das Vitamin C auf unsere Haut, fragt Ihr?
Meist werden Vitamin C in Hautpflege zwei Funktionen zugeschrieben.
- Vitamin C wirkt als Antioxidans. Wie? Durch die Neutralisierung von freien Radikalen, bevor sie die Kollagen- und Elastinfaser zerstören
- Vitamin C hellt Pigmentflecken auf (etwa Melasma, Altersflecken und PIH). Wie? durch die Reduktion der Melaninproduktion.
Das ist nicht schlecht, oder?
Die zwei am häufigsten erwähnten Funktionen des Vitamin C sind aber nicht alles. Denn die Vitamin C Serum Wirkung in Hautpflege beschränkt sich nicht nur auf die aufhellenden und antioxidativen Fähigkeiten. Studien zeigten nämlich, dass der Wirkstoff auch weitere, durchaus erwünschte, Funktionen auf die Haut ausüben kann.
Vitamin C Wirkung auf die Haut – die Forschungslage
Schauen wir uns jetzt kurz an, was die Forschung zur Wirkung von Vitamin C auf die Haut bislang herausgefunden hat.
Vitamin C wirkt gegen Falten
Eine Studie von 2003 zeigte, dass nach einer täglichen Verwendung von 5% Vitamin C in Form von Ascorbinsäure sechs Monate lang eine verstärkte Kollagenproduktion in der Dermis beobachtet wurde (konkret war das „Active C“ von La Roche Posay).
Über eine Faltenreduktion aufgrund einer regelmäßigen Anwendung von Vitamin C berichten auch zwei weitere Studien – hier, 3% Ascorbinsäure und hier, 5% Ascorbinsäure. Der Einfluss des Vitamin C auf die Kollagenproduktion wird auch in dieser Studie dokumentiert. Die Antifalten-Wirkung von Vitamin C erfolgt somit durch die Ankurbelung von Kollagensynthese.
Vitamin C wirkt sich positiv auf Festigkeit, Befeuchtung und Geschmeidigkeit der Haut aus
wird ergänzt (klick)
Vitamin C als Schutz vor UVA- und UVB-Strahlen
Studien zeigten, dass Vitamin C die Haut vor Hautschäden schützen kann, die durch UV-Strahlen entstanden sind. Dabei kann der Wirkstoff sowohl Schäden neutralisieren, die von der UVB-Strahlung als auch von dem UVA-Licht stammen. Dadurch hat das Vitamin C in Hautpflege nicht nur einen Anti Aging Effekt, sondern kann auch als Schutz vor Hautkrebs verstanden werden. Quellen zu einer photoprotektiven Rolle von Vitamin C findet man hier hier hier und und hier.
Wie funktioniert der Sonnenschutz durch Ascorbinsäure in Hautpflege?
Vitamin C wirkt antioxidativ.
Antioxidantien sind Radikalfänger, d.h. sie jagen nach freien Radikalen in der Haut.
Und freie Radikale werden u.a. von Sonnenstrahlen produziert (via oxidativen Stress).
Je mehr Antioxidantien der Haut zugefügt wird, umso besser kann sich die Haut vor freien Radikalen schützen.
Der Schutz ist wiederum deshalb so wichtig, weil freie Sauerstoffradikale u.a. unsere Hautzellen zerstören sowie Kollagenmenge reduzieren.
Vitamin C unterstützt eine gesunde Hautbarriere
Eine weitere Vitamin C Wirkung auf die Haut äußert sich in der Unterstützung einer intakten Hautbarriere. Dies verdankt der Wirkstoff seinen entzündungshemmenden Fähigkeiten.
Damit steigt der Feuchtigkeitsgehalt der Haut, weil eine gesunde Hautbarriere dabei hilft, die Verdunstung von Wasser aus der Haut zu reduzierten. Das Vitamin C in Hautpflege wirkt also indirekt zugleich feuchtigkeitsspendend.
Vitamin C verdichtet die Hautbarriere
Außerdem agiert der Wirkstoff feuchtigkeitsspendend, indem er die Anzahl von Ceramiden in der Epidermis erhöht. Ceramide sind hauteigene Lipide, welche die äußerste Hautschicht (die sog. Hornschicht) verdichten und dadurch sowohl einen verstärkten Wasserverlust aus der Haut als auch das Eindringen von Bakterien etc. in die Haut verhindern. Zur Rolle von hauteigenen Lipiden in der Haut s. diesen Beitrag.
Vitamin C bei Pickeln und Akne
Da Vitamin C antientzündlich agiert, ist der Wirkstoff auch bei Akne und Pickeln hilfreich. Eine unreine Haut zeichnet sich zudem mit einem unebenmäßigen Hautbild, welches durch Pickelmale entsteht. Hier ist die aufhellende Vitamin C Wirkung auf die Haut nicht zu unterschätzen. Darüber hinaus kann die verstärkte Kollagenproduktion den Rückgang von Narbenbildung fördern.
Vitamin C Wirkungen auf die Haut – Zusammenfassung
Was bringt uns also Vitamin C in Hautpflege? Die Wirkung von Vitamin C in Hautpflege kann man wie folgt zusammenfassen:
Das Vitamin C:
- gilt als starkes Antioxidant
- boostet den Sonnenschutz
- hilft bei der Aufhellung von dunklen Pigmentflecken und trägt damit zur Verbesserung des Hauttones bei
- kurbelt die Kollagensynthese an und agiert damit als Wirkstoff gegen Faltenbildung
- befeuchtet die Haut
- wirkt antientzündlich
- erhöht die Menge von Ceramiden und unterstützt eine gesunde Hautbarriere.
Vitamin C – der Wunderwirkstoff
Jetzt wollen wir alle los rennen und das allerbeste Serum mit Vitamin C erwerben, oder? Klar!
Doch leider sind nicht alle Seren mit Vitamin C gleich effektiv formuliert.
Damit ein Vitamin C Serum eine positive Wirkung auf die Haut entfalten kann, muss es einige Kriterien erfüllen.
Kriterien für ein gutes Vitamin C Serum
Wie erkenne ich aber ein gutes Vitamin C Serum?
Bevor Ihr ein Vitamin C Serum oder eine Creme kauft, schauen wir uns zusammen an, wie ein wirkungsvolles Vitamin C Produkt formuliert werden soll:
- Es soll Ascorbinsäure oder ein bewährtes Vitamin C Derivat enthalten
- Die Konzentration des Wirkstoffes sollte in der Regel höher als 5% liegen
- Der pH-Wert in Seren mit Ascorbinsäure soll nicht höher als 3.5 sein (es sei denn, eine explizit erwähnte moderne Technologie zur Stabilisierung des Wirkstoffs wurde eingesetzt)
- Die Verpackung soll den Wirkstoff vom Licht und Luft schützen
- Vitamin C sollte idealerweise mit Vitamin E begleitet werden
- Ascorbinsäure sollte in der Formulierung zusätzlich stabilisiert werden.
Gibt es so formulierte Vitamin C Seren auf dem Kosmetikmarkt? Durchaus!
Eine Auflistung von 12 besten Vitamin C Seren mit Ascorbinsäure findet Ihr hier
Eine Liste von 18 Testsieger unter Vitamin C Cremes mit Derivaten ist hier zu finden
Ascorbinsäure in Hautpflege – die Problemlage
Studien zeigen, dass Ascorbinsäure die wirkungsvollste Form des Vitamin C ist. Wenn dem so ist, warum werden in Pflegeprodukten oft andere Vitamin C Formen eingesetzt?
Der Grund dafür ist, dass die reine Form von Vitamin C Eigenschaften aufweist, welche die Herstellung eines effektiven Gesichtsserums erschwert.
- Ascorbinsäure ist extrem instabil, wenn es Luft und Licht ausgesetzt wird.
- Ascorbinsäure funktioniert in den meisten Formulierungen nur in einem niedrigen (sauren) pH-Umfeld, was bei einer empfindlichen Haut zur Irritation und Spannungsgefühlen führen kann.
Aus eben diesen Gründen werden in Pflegepräparaten anstatt Ascorbinsäure häufig diverse Derivate eingesetzt, was wir separat behandeln werden: Wichtige Derivate von Vitamin C.
Stabilisierung von Vitamin C
Was bedeutet allerdings, dass ein Serum oder eine Creme mit Ascorbinsäure instabil ist? Die Instabilität von Vitamin C zeigt sich darin, dass sobald der Wirkstoff Luft und Licht ausgesetzt wird, beginnt ein schneller Oxidationsprozess.
Im Zuge der Oxidierung bilden sich in der Haut freie Radikale.Im Gegensatz zu einem frischen Vitamin C Produkt, das als Antioxidans und Radikalfänger agiert, bildet ein oxidiertes Vitamin C Serum also selbst freie Radikale in der Haut.
Kurz: Ascorbinsäure ist die potenteste aber gleichzeitig am wenigsten stabile Form des Vitamin C.
Daher bemühen sich Kosmetikunternehmen darum, Gesichtscremes mit Vitamin C möglichst stabil zu halten.
Welche Stabilisierungsmöglichkeiten von Vitamin C in Hautpflege gibt es denn derzeit?Woher weißt man, dass ein Vitamin C oxidiert ist?
Wie sieht ein oxidiertes Serum mit Ascorbinsäure aus? Ein oxidiertes Serum mit Vitamin C
- hat eine veränderte Farbe – es wird dunkler und eher orange als gelb
- hat einen veränderten, unangenehmen Geruch
Was macht das Vitamin C in Hautpflege stabiler?
- Ascorbinsäure zeigt eine bessere Stabilität in höherer Dosierung (so wirkt das Vitamin C dann quasi auf sich selbst antioxidativ).
- Hohe Temperaturen beschleunigen die Oxidierung von Ascorbinsäure. Ein Vitamin C Serum sollte somit kalt gelagert werden. Soll ein Vitamin C Serum im Kühlschrank aufbewahrt werden? In heißen, sommerlichen Temperaturen wäre das wahrscheinlich die beste Aufbewahrungsalternative.
- Ein Vitamin C Produkt sollte lichtdicht verpackt sein. Glas und Alutuben sind Plastikverpackungen vorzuziehen, da Plastik teilweise luftdurchlässig ist.
- Wie oben erwähnt, ist Ascorbinsäure darüber hinaus viel stabiler in einem sauren pH-Umfeld.
- Studien zeigen, dass Stabilität von Ascorbinsäure in Hautpflege durch Beigabe von dem Emulgatoren Palmitinsäure (INCI: palmitic acid) und dem Feuchthaltemittel Glycerin erhöht werden kann. Palmitinsäure wäre dabei Miristinsäure (INCI: myristic acid) und Stearinsäure (INCI: stearic acid) vorzuziehen. Glycerin stabilisiert Ascorbinsäure wiederum besser als andere Feuchthaltemittel wie etwa Ethylenglycol oder Propylenglycol.
- Die Stabilität von einem Vitamin C Serum erhöht außerdem die Einkapselung der Ascorbinsäure in einer solid-in-oil Nano-Suspension bzw. negativ aufgeladenen Liposomen.
- Ferner kann ein Vitamin C Serum durch die Beigabe von Ferulasäure stabilisiert werden (INCI: ferulic acid). Zu der Kombination von Vitamin C und Ferulasäure auch hier hier und hier. Diese Kombination wird allerdings durch ein Patent von L’Oreal geschützt ( zu dem berühmten Vitamin C Serum – CEF Serum – von SkinCeuticals, s. hier). Kosmetikunternehmen, die nicht zum L’Oreal Konzern gehören und trotzdem Ferulasäure einem Vitamin C Serum beifügen wollen, nutzen daher meist weniger als 0.2% von Ferulasäure, da dies unter der Patent-Grenze liegt.
- Eine weitere Möglichkeit, Ascorbinsäure in Hautpflege zu stabilisieren, wäre eine Formulierung von Vitamin C Serum in Form einer wasserfreien Solution. Das würde eine Auflösung des Vitamin C in Silikonen bedeuten. An dieser Methode wird voraussichtlich in den kommenden Jahren weiter gearbeitet. Beispiele für eine solche Formulierung sind:
- Zum Schluß wird die Oxidierung von Vitamin C in Pflegeprodukten durch eine Wartezeit nach dem Auftrag eines Vitamin C Serums verhindert, noch bevor der Wirkstoff die Haut penetriert.
Was ist die beste Konzentration von Vitamin C?
Wie viel Ascorbinsäure soll ein effektives Vitamin C Serum enthalten, fragt Ihr?
Wie haben oben gesehen, dass das Vitamin C bereits ab einer 3%-Konzentration Faltenreduktion und Kollagenproduktion bewirken kann.
Allerdings geht man davon aus, dass die Effizienz von Ascorbinsäure auf die Haut proportional zu der Konzentration ausfällt.
Kurz: Je höher die Konzentration von Vitamin C, desto effektiveres das Vitamin C Serum.
Das ist allerdings nur bis ca. 20% der Fall. Die Konzentration von Ascorbinsäure in einer Dosierung von über 20% verstärkt die Wirkung des Wirkstoffes nicht.
Derzeit geht die Forschung davon aus, dass ein Vitamin C Serum mit 15%-20% Ascorbinsäure am effektivsten wirkt.Vorsicht: Falls Ihr eine empfindliche Haut habt oder noch kein Serum mit Ascorbinsäure verwendet habt, starte nicht mit hochdosierten Produkten! Eine gute Anfangskonzentration liegt unter 10%.
Gute Seren mit niedrigen Konzentrationen von Vitamin C findet Ihr hier.Kann ein Vitamin C Serum die Haut penetrieren?
Die Penetration von Vitamin C in die Haut ist von der Formulierung des Pflegeproduktes abhängig. Hier geht es unter anderem um den richtigen pH-Wert: Die meisten Formulierungen mit Ascorbinsäure müssen einen pH-Wert geringer als 3.5 aufweisen. Ein pH <2.5 kann wiederum zu einer unnötigen Irritation der Haut führen.
Ein idealer pH-Wert eines Vitamin C Serums würde sich somit zwischen 2.5 und 2.8 bewegen.
Was passiert, wenn ein Vitamin C Serum einen höheren pH-Wert hat?
Ein Serum oder eine Creme mit Ascorbinsäure mit einem erhöhten pH-Wert wird sehr schnell oxidieren. Das betrifft allerdings nicht Vitamin C Produkte, welche auf eine besondere Technologie zurückgreifen, die den Wirkstoff auch in einer höheren pH-Umgebung wirkungsvoll halten können.
Muss Vitamin C topisch auf die Haut aufgetragen werden?
Wie soll ein Vitamin Serum gelagert werden?
Wir können aber selbst gegen eine schnelle Oxidierung des Vitamin C Pflegeprodukten agieren, indem diese entsprechend aufbewahrt werden.
Ein Vitamin C Serum mit Ascorbinsäure soll unbedingt in einer dunkleren Umgebung gelagert werden (z.B. in einer Schublade oder in einem Schrank). Dein Vitamin C Serum soll nach dem Öffnen der Verpackung schnell entnommen und nicht lange dem Licht ausgesetzt werden.
Eine Degradierung von Ascorbinsäure ist in dunkleren Verhältnissen 70 Mal langsamer als beim Tageslicht.Was darf man nicht mit Vitamin C benutzen?
Viele von Euch fragen sich, welche Wirkstoffe nicht zusammen mit Vitamin C verwendet werden sollten.
Da Ascorbinsäure die Haut irritieren kann, ist erstens ratsam, in derselben Hautpflegeroutine (zum Beispiel morgens) auf weitere potenzielle Irritanten zu verzichten – Retinoide und chemisches Peeling (etwa Glykolsäure).
Solche Wirkstoffkombinationen werden die Effizienz der Wirkstoffe nicht vermindern. Sie können aber die Hautbarriere in Mitleidenschaft ziehen.
Darf Vitamin C mit Niacinamid kombiniert werden?
- Institutum: Brightening C-ERUM mit 15% Vitamin C (Tetrahexyldecyl Ascorbat) plus Niacinamid, das hauteigene Lipid Squalan, Vitamin E und diverse Arten von Hyaluronsäure (erhältlich bei Flaconi*)
- Dr. Jetske Ultee: Moisturizer mit 5% Vitamin C (Ascorbyl Tetraisopalmitate), 4% Niacinamid und 1% Vitamin E (erhältlich direkt bei Dr. Jetske Ultee*) (die Konsistenz ist so leicht, dass die Creme als Serum unter der Sonnencreme eingesetzt werden kann)
Was ist besser: Niacinamide oder Vitamin C?
Vitamin C und Vitamin E in Kombination
Wissenschaftliche Quellen bestätigen, dass eine Kombination von Vitamin C und E in einem Serum bzw. einer Creme die jeweils positive Wirkung beider Inhaltsstoffe auf die Haut noch zusätzlich verstärkt.
- Die Kombination von Vitaminen C und E in Hautpflege verbessert den Sonnenschutz eines Pflegeproduktes, da beide Vitaminen ein ausgezeichnetes Radikalfänger-Duo darstellen. Das ist u.a. deshalb der Fall, weil Vitamin C (Ascorbinsäure) wasserlöslich ist und somit freie Radikale innerhalb der Plasma in der Haut fängt. Demgegenüber ist Vitamin E fettlöslich und jagt daher effizient nach freie Radikalen innerhalb der Hautmembranen (auch hier). (In einer der Studien, die auf die positive Wirkung des Power-Duos hinweist, wurden 15% Ascorbinsäure und 1% Vitamin E eingesetzt).
- Außerdem verhindert die Kombination von Vitaminen C und E die Erhöhung von Metalloproteinasen, welche die Proteinen in der Haut schädigen.
Daraus resultiert, dass unsere Haut von einem Vitamin C Serum besonders profitiert, wenn es zugleich auch eine vernünftige Dosis von Vitamin E enthält.
Wie lange dauert es bis Vitamin-C-Serum wirkt?
Eine der häufigsten Fragen in Bezug auf das Vitamin C in Hautpflege lautet: Wie lange braucht Vitamin C bis es wirkt?
Das hängt davon ab, was man mit einem Vitamin C Serum bewirken will. Die antioxidative Wirkung von Vitamin C in Hautpflege entfaltet sich direkt nach dem Auftrag.
Möchtest Du das Vitamin C als Antifalten-Produkt oder bei Pigmentflecken einsetzen, kann mit einer sichtbaren Wirkung realistisch erst nach 12 Wochen gerechnet werden. Der Prozess ist allerdings sehr individuell kann kann pauschal nicht beantwortet werden.
Vitamin C Wirkung – Ascorbinsäure vs Derivate
Wie verhält es sich mit Derivaten von Ascorbinsäure in Hautpflege? Sind Seren mit anderen Varianten des Vitamin C genauso effektiv wie solche, die mit einer reinen Ascorbinsäure formuliert sind?
Sollte dieser Frage hier nachgegangen werden, wäre der Beitrag unmöglich lang. Daher setzen wir uns mit stabilen Vitamin C Formen hier auseinander. Darin werdet Ihr erfahren, welches Vitamin C ist das Beste für Eure Haut ist.
Für Euer Feedback und Anregungen, was die Vitamin C Wirkung in Hautpflege anbelangt, bin ich wie immer offen und dankbar! Es wäre vor allem toll, wenn Ihr uns verraten könntet, welches Vitamin C Präparat für Eure Haut wirkt. Gibt es dieses?
Viele Grüße Eure Pia
Falls Du den Beitrag wertvoll und nützlich findest, kannst Du mich durch den Klick auf das untere Bild gerne auf eine Tasse Kaffee einladen.
Vitamin C Wirkung – Quellen
- RE Fitzpatrick, (2002): Double-Blind, Half-Face Study Comparing Topical Vitamin C and Vehicle for Rejuvenation of Photodamage, in: American Society for Dermatologic Surgery, 28 231-236
- DA Guzman-Sanchez, et al. (2006): Topical Uses of Vitamin C, Skin & Aging 53-58, March
- Farris PK. (2009): Cosmetical Vitamins, Vitamin C, in: Draelos ZD, Dover JS, Alam M. (Hg): Cosmeceuticals. Procedures in Cosmetic Dermatology, 2. Auf., New York: Saunders Elsevier, 51-56
- Gęgotek A./Ambrożewicz E. et al. (2019): Rutin and ascorbic acid cooperation in antioxidant and antiapoptotic effect on human skin keratinocytes and fibroblasts exposed to UVA and UVB radiation, in: Arch Dermatol Res., 311(3):203-219
- Hier findet sich auch eine gute Übersicht über die bisherigen Forschungsergebnisse zur Wirkung von Vitamin C in Pflegeprodukten bis 2013
- Kishimoto, Y./Saito, N./Kurita, K. et. al. (2013): Ascorbic acid enhances the expression of type 1 and type 4 collagen and SVCT2 in cultured human skin fibroblasts, in: Biochem. Biophys. Res. Commun., 430, 579-584
- Carita et. al. (2019): Vitamin C: One compound, several uses. Advances for delivery, efficiency and stability, in: Nanomedicine: Nanotechnology, Biology and Medicine, Vol.24
- Majone-Silva, L. et al. (2019): Ascorbic acid encapsulated into negatively charged liposomes exhibits increased skin permeation, retention and enhances collagen synthesis by fibroblasts, in: Sci Rep 9, 522
Ich danke Ihnen für diesen interessanten Artikel. Faltenreduktion ist ein großes Thema wo man unbedingt Fachleute ranlassen muss. Es gibt natürlich auch gute Hausmittel.
Beste Grüße,
Jan
Hallo Pia,
ich wollte mir mein saures Gesichtswasser (vor der BHA Creme) mit ein paar AOX aufpeppen und dachte an Vitamin C – so weit so gut. Die Suche danach bei meinem Haus und Hof Lieferanten spuckte dann aus er habe Ferula- und Ascorbinsäure im Angebot, woraufhin ich erst mal versuchte heraus zu finden, was denn nun ggf gekauft wird.. Irgendwie bin ich nach viel gegoogle nicht schlauer und dachte mir ich klopf mit meinen Fragen mal bei dir an, auch wenn du die fertigen Produkte besprichst. Vielleicht magst/kannst du mir ja trotzdem auf die Sprünge helfen und die Entscheidung erleichtern? ^^
Du schreibst Ascorbinsäure ist die potenteste Form – wie kommt es, dass die Ferulasäure je nach Anbieter meist mindestens 20x teurer ist als LAA? Normalerweise heißt es doch immer je „besser“ desto teurer.
Da mir das L’Oréal Patent egal sein kann: Macht es von der Wirkung her irgendeinen Unterschied, ob ich Ferulasäure zur LAA dazu mische oder dient das ausschließlich der Konservierung? So oder so: In welchem Verhältnis sollten die beiden Säuren im Zweifelsfall zueinander stehen?
Habe ich auch eine Oxidierung auf der Haut zu befürchten, wenn ich direkt im Anschluss zum Vitamin C Auftrag die 2%ige BHA Lotion (bzw. das Gel) von Paula drüber schmiere oder gilt die Wartezeit nur für „normale“ (nicht saure) Pflege?
Wäre echt lieb, wenn du da ein bisschen Klarheit schaffen könntest oder mir auf die Finger klopfst, weil das Allgemein keine gute Idee ist. Ich freu mich über jeglichen Input!
Viele Grüße,
Kathi
Hallo liebe Kathi, sorry für die späte Antwort! 🙁 Nein, besser heißt in diesem Fall nicht teuer. LAA ist potenter und lässt sich als Pulver für ein paar Euro erwerben – falls man ein Serum selbst mischen will.
Du möchtest ein Toner von Anfang an machen oder ein bereits existierendes aufpeppen? Die zweite Alternative kann problematisch sein, denn nicht alle Wirkstoffe vertragen sich und auch die meisten sind nicht für einen saueren pH-Bereich gedacht, was für LAA notwendig ist. Falls Du ein LAA-Toner machen möchtest, steht nichts auf dem Wege. Wenn Du eine normale unempfindliche Haut hast, beginne mit 5% (ok, eventuell 10%) LAA und 0,5% Konservierungsstoff. Ohne Konservierungsstoff würde der Toner etwa eine Woche lang halten (im Kühlschrank). Ferula stabilisiert LAA zusätzlich und dient als AOX – kein Konservierungsstoff. ABER: Ferulasäure wird nicht im Wasser aufgelöst, sondern in Propylenglykol oder Alkohol. Zwar habe ich gelesen, dass sich die Säure ebenfalls im heißen Wasser einigermaßen (nicht vollständig) auflösen lässt, inwiefern das stimmt und Ferula dann in die Haut gelangt, kann ich nicht sagen. Jedenfalls verlangt eine Selbstformulierung mit Ferula schon einige Vorkenntnisse. 😉
BHA nach LAA ist ok, denn ebenfalls niedriger pH Bereich. Sonst etwas abwarten.
Und, was meinst Du? LG Pia
Hi Pia,
wie du siehst bin ich selbst nicht besser 😉 Ich war aber tatsächlich seit deiner Antwort nicht an meinem Laptop und auf mobilen Geräten längere Texte schreiben mag ich so gar nicht, dazu kam dann noch mein Erbsenhirn, das in keiner freien Minute daran dachte, dass ich doch noch antworten wollte.
Aber gut, dass ich nachgefragt habe, das sagt mir immerhin, dass ich die Ferulasäure abhaken kann. Mein Plan war (soweit ich mich erinnere) mein vorhandenes Gesichtswasser (Pflegendes Gesichtswasser von Balea) noch ein bisschen nützlicher zu machen. Gegen selbst anmischen hätte ich auch nichts, sofern das einfach gemacht ist. Hättest du da vielleicht ein Rezept oder einen weiterführenden Link, wo du einen Daumen nach oben geben kannst (falls das rumpantschen mit meinem vorhandenen Gesichtswasser keine gute Idee ist)? Onkel Google traue ich da nur bedingt über den Weg, weil sich manche Rezepte eher anhören als würde ich mir damit mein eigenes Meth Labor aufbauen und ich mich wiederum bei anderen Frage, ob nicht ein Wattepad mit Wasser genau so viel Wirkung hat 😀
Kleines offtopic am Rande: Ich geier schon seit Wochen auf das Bioderma Aquafluide SPF 50+, allerdings gibts das natürlich wieder nicht in Deutschland. Hast du vielleicht schon irgendwo aufgeschnappt ob/wann es die Sonnencreme hier zu kaufen gibt?
Viele Grüße und ein schönes Wochenende,
Kathi
Hallo Kathi, keine Sogre, wie finden schon zueinander! 🙂
Ja, die Aquafluide hatte ich in der Tat, eine Tube habe ich inzwischen verschenkt. Eine fettige Masse! Horrorgeschichte für mich. Für sehr trockene Häute im Winter vielleicht noch tollerierbar, ansonsten ist die Creme viel besser. Angeblich sollte Cicabio auch nett sein; die muss ich mir noch zulegen. 🙂
Ja, etwa hier: http://bit.ly/1Muuikw Sonst etwa nur 5% Glycerin und 5% Niacinamide… dann aber etwas Okklusiveres oben drauf. 🙂
Hey Pia,
deine Erfahrung mit dem Aquafluide klingt ja super.. Die wird doch als mattierend beschrieben?! Ich trage im Alltag sowieso immer zu wenig Sonnenschutz auf, weil eine ausreichende Menge für mich nicht tragbar ist, ohne dass ich mich wegen der Butter in meinem Gesicht unwohl fühle.
Von der Cicabio habe ich noch nie gehört, klingt aber wegen den Zusatzversprechen gar nicht so doof (wenn ich mal wieder zu viel in meinem Gesicht herum gedrückt habe – ich kanns einfach nicht lassen ^^).
Funktioniert das auch auf Ölbasis? Reines Traubenkernöl landet sowieso Abends auf meiner Haut und wenn ich keinen zusätzlichen Schritt einbauen muss, für den ich bestimmt viel zu oft zu faul bin, freue ich mich 😉
Danke dir und schöne restliche Osterfeiertage!
Liebe Kathi, bald ist Sommer und die Bioderma Tester wieder in Apos. Musst Du da nach dem Cicabio mal fragen; vielleicht spricht dich die Konsistenz auch an? Aber mit dem Aquafluid handelt es sich wohl um ein Missverständnis: Es ist fettig und alles andere als mattierend. Dieses kann ich nicht empfehlen!
Schönen Sonntag!
Hallo liebe Pia, kenne mich ja nicht so gut aus, aber benutze seit ein paar Tagen von PC das RESIST ANTI-AGING SKIN BRIGHTENING TREATMENT und bin damit bisher sehr zufrieden :)! Bin gespannt auf weitere Infos. LG 🙂
Ja, das Ding hat auch Vitamin C drinne. Danke Sandri für die Erinnerung! Schöne Grüße, wir lesen uns! 🙂
Toller Post! Ich freue mich schon auf die Fortsetzung. Mich würde vorallem auch interessieren in welchen Produkten ich Vitamin C finde. Selbst mischen ist nicht mein Ding.
Das interessiert mich auch. 🙂 Meine Recherche dazu ist weitgehend unvollständig; muss noch daran arbeiten. Ich hoffe, dass uns hier die LeserInnen einige gute Tipps geben! 🙂
Liebe Pia, danke für den tollen Beitrag! Ich benutze seit einiger Zeit Vitamin C, und zwar ohne die Wirkungsweise zu verstehen, wie ich beim durchlesen deines Artikels feststelle 😉 Bisher habe ich das in Deutschland verbotene, nach Schinken riechende Paula’s Choice 15% Serum ausprobiert, und nehme jetzt die neue, verbesserte Formulierung vom OST-Serum (21.5%, die alte 20% ist mit Alkohol, über trend_wish auf ebay). Empfinde ich als genauso wirksam wie das von PC, und ohne Schinkengeruch 🙂 Außerdem gibt es in Frankreich die Facial Lotion C20 (mit von der Marke Mene&Moy, bei Französinen sehr beliebt. Mag ich gerne, weil es ein Allrounder ist (Active Ingredients Ascorbosilane C 20%, Glycolic acid 6%, Phytic acid 2%, Vitamins A and E) finde aber das OST-Serum ein bißchen besser.
Dann gibt es noch die Hydracid C2o creme, von SVR. Habe ich nicht ausprobiert, soll aber gut sein. Inhaltstoffe: Aqua (Purified Water), Ascorbyl Tetraisopalmitate, Cyclopentasiloxane, Methyl Methacrylate Crosspolymer, Myristyl Alcohol, Sorbitol, Peg-100 Stearate, Glyceryl Stearate, Xylitylglucoside, Pentylene Glycol, Myristyl Glucoside, Glycerin, Dimethicone, Butyrospermum Parkii Butter (Shea Butter), Anhydroxylitol, Xylitol, Paraffinum Liquidum (Mineral Oil), Microcrystalline Cellulose, Diethylhexyl Syringylidenemalonate, Cellulose Gum, Silica, Caprylic/Capric Triglyceride, Sodium Citrate, Citric Acid, Methylparaben, Ethylparaben, Methylisothiazolinone, Parfum (Fragrance), CI 15985.
Ich hätte eine Frage zum ph-Wert: Wartest du nach der Gesichtsreinigung bevor du das Serum aufträgst? Und was kommt zuerst? AHA oder vitamin c? Lese da immer gegensätzliche Meinungen. Und eine letzte Frage, die aber nichts mit vit c zu tun hat, die ich hier aber trotzdem einfach mal einfüge: Achtest du darauf, avobenzone und octinoxate voneinander zu trennen? Genauer: Kann man zuerst einen Sonnenschutz auftragen, der avobenzone enthält, und hinterher eine foundation, die octinoxate enthält?
Einen schönen Tag dir, und liebe Grüße!
Maria
Liebe Maria, danke für Deine zahlreichen Vorschläge! Meine&Moy kannte ich bisher nicht. Ich werde mir bald alles genauer anschauen!
Zu Deiner Frage, was kommt zunächst Vit C oder AHA: Ich trage Vit C morgens und AHAs abends. Falls beide Abends, denn gilt das Konsistenzprinzip: dünner geht zunächst, damit es keinen Film auf der Haut hinterlässt, der die Absorption von anderen Inhaltsstoffen, die nachfolgend aufgetragen werden, verhindert. Da haben die Vitamin C Seren die Nase vorn, da sie meist sehr schnell einziehen. Warten müsste man vor dem eventuellen Auftrag von AHAs nicht unbedingt. Hauptsache: Das Serum ist eingezogen. Bei einer Routine, wo AHAs und Vitamin C (als LAA) vorkommen, muss man aber sehr aufpassen. Bei höheren Konzentrationen kann es durchaus zu einer unnötigen Irritation kommen! Ich persönlich würde nie ca. 20% LAA und mehr als 5% Glycolic Acid nacheinander auftragen; eigentlich würde ich beide Wirkstoffe zu unterschiedlichen Tageszeiten verwenden.
Avobenzone und Octinoxate degradieren sich gegenseitig, wenn UV-Strahlen ausgesetzt (in der Tube selbst sitzen sie noch freundlich nebeneinander). Falls Octocrylene beigegeben wird, wird es Avobenzone etwas stabilisieren. Wie sicher die Formulierung dadurch wird, ist unklar. Ob eine Wartezeit von ca. 20 Minuten die Degradierung verhindert, ist auch nicht sicher. Ich würde somit nicht darauf bauen, dass die beiden, selbst wenn in einem zeitlichen Abstand geschichtet, weiterhin stabil bleiben. Also: nein.
Danke! Ja, mein inzwischen auch nicht. Zu viel Aufwand und das Ergebnis immer unsicher.
Hallo Pia! Danke für den tollen Post! Meine Mutter mischt sich seit einiger Zeit eine Maske aus Ascorbinsäure/Vitamin C Pulver aus der Drogerie und Creme Fraiche zusammen. Sie hat das Rezept mal auf der Suche nach Anti-Aging Hausmitteln im Internet gefunden. Könnte das genauso funktionieren? Creme Fraiche hat ja auch einen sauren ph-Wert, soweit ich weiß. Oder wäre das zu schön um wahr zu sein? Beste Grüße, Jessy 🙂
Liebe Jessy, das ist eine interessante Frage. 🙂 Allerdings bin ich kein Fan von solchen Masken, da ich die potenzielle Wirkung nicht abschätzen kann. Dass eine Haut nach der Anwendung einer Maske glatt oder frisch oder sonstwie aussieht, ist für mich nicht überzeugend. Es geht immer um Langzeiteffekte (hier: anti aging) und diese sind bei “normalen” Inhaltsstoffen messbar; Studien zur Wirkung von Creme Fraiche auf die Haut habe ich bislang nicht gesehen. 🙂 Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass sich die Ascorbylsäure in Puderform in der Creme wirklich aufgelöst. Und welchen pH-Wert hat das Ganze? Auch ist der Hautvorteil von Vitamin C-Präparaten dessen antioxidative Wirkung, d.h. nach der Anwendung fangen sie die freien Radikale, die u.a. durch UV-Strahlen produziert werden, auf. Daher ist eine tägliche Anwendung sinnvoll. Falls Deine Mama mit der Maske zufrieden ist, dann freue ich mich auch. Wenn Du nach meiner Meinung dazu fragst – als ein anti aging Mittel -, glaube ich an eine dauerhafte Wirkung nicht. Ich hoffe, Dich nicht enttäuscht zu haben! 🙂 Für Deine Frage, Jessy, danke ich Dir herzlich, da solche Masken vielleicht auch von anderen benutzt werden. Viele Grüße, Pia