Einen ausführlichen Beitrag über Hyaluron in Hautpflege findet Ihr in diesem Blogpost. Die Zusammenfassung halte ich getrennt, da Ihr es vielleicht im Laufe der Zeit als „Erfrischung des Wissens“ wiederholt lesen werdet. Sobald neue Forschungsergebnisse vorliegen, die das Bisherige in Frage stellen, werden beide Beiträge aktualisiert.
Was wissen wir also über Hyaluron in Hautpflege?
Hyaluronsäure (Hyaluron) wird von unserem Körper produziert und hat mit dem, was wir gewöhnlich unter „Säure“ verstehen nichts zu tun. Der Inhaltsstoff ist nicht sauer und irritiert die Haut äußerst selten. Die heutige Hyaluronsäure werden biotechnologisch hergestellt; Irritationen nach der Anwendung von allerersten Gesichtsseren mit Hyaluron resultierten daraus, dass die Hyaluronsäure tierischen Materialien entnommen wurde.Die Bezeichnung von Hyaluronsäure auf der Liste der Inhaltsstoffe (INCI-Liste) kann folgendermaßen lauten:
- Hyaluronic Acid
- Sodium Hyaluronate
- Hydrolyzed Sodium Hyaluronate
Hyaluronsäure ist ein der besten Feuchthaltemittel in der Haut und für die Haut. Sie sorgt für den Wassergehalt in der Haut u.a. dadurch, dass sie die Luftfeuchtigkeit in die Haut hinein transportiert. Dabei verhalten sich Hyaluron Moleküle wie kleine Schwämmchen, die das Wasser aufsaugen und in der Haut speichern. ( Hier findet Ihr einen Beitrag zu anderen Feuchthaltemitteln)
Mit dem Alter (bereits ab dem 20. Lebensjahr!) nimmt die Menge von Hyaluronsäure in unserer Haut ab. Die Konsequenzen davon sind: Dehydrierung, Hautatrophie und Elastizitätsverlust. Daher wird Hyaluron in Hautpflege mit dem Alter immer wichtiger.
Auf den Gehalt der Hyaluronsäure in der Haut wirken sich negativ ebenfalls externe Faktoren aus, insbesondere die UV-Strahlung und freie Radikale. Dem Schwund an Hyaluronsäure in der Haut können wir also durch eine externe Zufuhr von Hyaluron in der Hautpflege entgegenwirken, d.h. mithilfe von konzentrierten Seren mit zumindest 1% Hyaluronsäure.
Hyaluron in Hautpflege kann in unterschiedlichen Molekulargrößen eingesetzt werden. Große Moleküle sind nicht in der Lage, in die tiefere Hautschichten einzudringen. Besonders vorteilhaft für unsere Haut sind somit Gesichtsseren mit Hyaluron, die Hyaluronsäure mit einem Molekulargewicht von 50 bis 130kDa enthalten. So kann die Substanz bis in die Dermis penetrieren.
Hyaluron in Hautpflege mit einem höheren Molekulargewicht dringt zwar nicht in die Dermis ein, sorgt aber für einen (kurzfristigen) Aufpolsterung-Effekt. Daher wollen wir uns auf Seren konzentrieren, in denen sowohl nieder- als auch hochmolekulare Hyaluronsäure verwendet wurden. Der Einsatz von niedermolekularer Hyaluronsäure sollte allerdings prozentual höher liegen.
Woher weißt man, was in einem Hyaluronsäure Serum drin steckt? Meist lässt sich diese Information nicht leicht erschließen. Falls diese weder auf der Homepage des Herstellers noch auf der Produktverpackung steht, muss das Kundenservice bemüht werden.
Auf ein wässriges Hyaluron Serum soll eine „normale“ Creme aufgetragen werden, in der Lipide enthalten sind, oder ein Gesichtsöl. So wird die Feuchtigkeit in der Haut eingeschlossen. Sonst besteht die Gefahr, dass das Wasser aus der Haut verdunstet. Dabei gilt: Je höher die Luftfeuchtigkeit, desto besser für unsere Haut. Und umgekehrt: Je trockene die Luft, desto höher ist die Gefahr, dass das Wasser anstatt aus der Luft, aus der Dermis in die Epidermis transportiert wird und von da verdunstet. Daher ist eine Creme mit okklusiven Wirkstoffen nach dem Auftrag von einem hauptsächlich auf Feuchthaltemitteln (Humectants) basierenden Serum ein Muss! ( zur Okklusion, s. hier).
Zu dem Zusammenhang zwischen Luftfeuchtigkeit und Wassergehalt in der Haut s. hier.
Hyaluron in Hautpflege und die Hautfeuchtigkeit
Insgesamt der der Hype um Hyaluronsäure als ein der besten Mittel zur Hautbefeuchtung nicht übertrieben. Die Substanz wirkt wie ein Wassermagnet und kann (wenn hochmolekular) feine Linien und Fältchen aufpolstern. In niedermolekularen Größen ist Hyaluronsäure in der Lage, eine nachhaltige Feuchtigkeit der Haut zu bewirken – sowohl der äußeren Hautschicht Epidermis als auch der tiefer liegenden Hautschicht Dermis.
Eure Pia
Seren mit Hyaluronsäure – Reviews
In den unten verlinkten Blogposts könnt Ihr Reviews von einzelnen Hyaluron Seren lesen. Weitere Reviews folgen bald.
1) Hyaluronsäure-Seren – Klotz Labs, Asam, Teoxane
2) Hyaluronsäure-Seren – Balea, Christine Niklas, Eucerin, IndeedLabs
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Hi Pia,
super informativer Beitrag.
Hast du Botox auch schon mal ausprobiert?
Hab bei meiner Dermatologin mich jetzt auch getraut und es mal ausprobiert.
Hab meine Erfahrungen in dem Blog hier.
Würde mich freuen wenn du mal vorbeischaust!
Liebe Grüße,
Paula
Danke, Paula. Dein Link führt nicht zum Botox, sondern Hyaluronsäure und nicht zu einem Blog, sondern einer Werbung. Daher habe ich es entfernt.
Viele Grüße, Pia
Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass der Link im ersten Satz fehlerhaft ist 🙂 Interessiere mich seit ein paar Wochen erstmalig für „richtige“ Hautpflege mit guten Inhaltsstoffen und bin sehr froh, über deinen Blog gestolpert zu sein. Deine Posts sind unglaublich ausführlich und „wissenschaftlich“ – die Zusammenfassungen sind wunderbar für einen Überblick!
Alles Liebe,
Sandra
Liebe Sandra, ich danke Dir für das nette Feedback. Den Link werde ich gleich überprüfen. Ja, der Blog mag ich auch. 🙂 Er lebt aber vor allem von einem Erfahrungsaustausch mit Euch! Das ist wunderbar. Wir lesen uns! 🙂 Viele liebe Grüße, Pia
Hallo, tolle Ausführungen zu HA. Mich würde nun interessieren, ob es jetzt bei dem HA von Christine Niklas geblieben ist, sprich, es das tolle und nachkaufwerte ist von allen getesteten?? Stecke noch mitten in der Entscheidung, ob und welches 😉 Liebe Grüße , Adri
Liebe Adri, inzwischen habe ich eine Flasche von Christine Niklas „Magic Drop“ geleert und bin dabei, das neue Produkt von Paulas Choce – „Hylauron Booster“ – zu testen. Beide gefallen mir sehr gut! Eine andere Bloggerin – Viktoria von http://beautyjungle.de – berichtete neulich über ein weiteres Produkt von CN mit Hyaluronsäure, das angeblich ebenfalls ganz toll sein sollte. Sie ist super nett und wird Deine Fragen mit Sicherheit beantworten. Ich finde, dass es Sinn macht ist, Hyaluronsäure in die Pflegeroutine zu integrieren, sollte man mehr Feuchtigkeit und eine leichte (!) Aufpolsterung der Haut anstreben. Welches Produkt Dir am besten zusagt, ist leider eine Frage von trial and error. Aber ja, CN ist sehr empfehlenswert!
Hallo, Pia!
Danke für deinen informativen Beitrag. Ich finde deinen Blog klasse! Zu dem 7. Punkt habe ich eine Frage. Ist eine okklusive Creme nach HA-Serum ganzjährig ein Muss oder eher nur im Winter? Im Sommer habe ich ausgeprägtere Mischhaut und es ist schwer, eine geeignete Nachtcreme zu finden. HA-Serum benutze ich morgens und abend aber gern. Habe jedoch Angst, dass es mit einer Schicht Creme doch zu viel wird. Oder hast du vielleicht eine Empfehlung für eine Creme für die Nacht, die für die zu Unreinheiten neigende Mischhaut geeignet wäre. Danke im Voraus
Hallo Rita,
hm, ein Serum zusammengesetzt aus Feuchthaltemitteln ohne Beigabe eines okklusiven Stoffs sollte auch im Sommer nicht solo aufgetragen werden. Ich habe eine normale bis Mischhaut und trage nach einem Serum trotzdem noch etwas Okklusives – Paulas Choice hat eine neue Creme: Ultra Rich Creme (hier zu sehen: http://bit.ly/1JHOYa2) – die sich dafür super eignet; ist aber schon etwas reichhaltig. Eine dünne Schicht wäre aber gerade richtig (das ist nebenbei eine ausgezeichnete “Augencreme”!).
Auch zwei Tröpfen von einem (Gesichts-)öl würden einen guten Job machen – entweder nimmst Du dann eine fertige Ölmischung wie z.B. die von Paulas Choice (hier reviewed ) oder kaufst Du ein leichtes Öl (eine Liste von Ölen und dessen Eigenschaften findest Du auf olionatura) einem Natur-Shop – zwei Tropfen auf eine feuchte Haut (!) werden sofort einziehen, ohne einen fetten Film zu hinterlassen.
Falls Du die Idee, Öl aufs Gesicht aufzutragen, nicht ansprechend findest, könntest Du eventuell das Power Duo-Serum von Declaré nehmen. Meine Review dazu gibt es hier: https://skincareinspirations.com/2014/10/13/1969/. Auf eine feuchte Haut aufgetragen, zieht das Serum trotz recht viel Öl schnell ein; ist sehr leicht parfümiert, doch insgesamt super angenehm…
Es gibt zwar leichte Moisturizers, wie z.B. die Hydraphase Legére von La Roche Posay oder – besser – Bioderma Hydrabio Legere. Doch okklusiv sind sie nicht wirklich; dennoch erwähnenswert, falls Du nach einer relativ einfachen, schnell einziehenden Feuchtigkeitspflege suchst.
Nun, wenn Du kein Öl, sondern eher eine normale Creme nehmen möchtest, wäre die Clinique “SUPER RESCUE ANTIOXIDANT NIGHT MOISTURIZER,FOR COMBINATION OILY TO OILY SKIN” den Versuch wert.
Vielleicht fragst Du aber auch Shenja von Incipedia.de (bzw. https://instagram.com/inci.pedia)? Sie wüsste bestimmt noch von weiteren Optionen!
Auch Melanie – zu finden auf Instagram unter @beiya84 (https://instagram.com/beiya84/) – könnte Dir bestimmt weiter helfen!
Danke fürs Vorbeischauen, Rita. Viele Abendgrüße und bis zum nächsten Mal, Pia! 🙂
Danke für so eine ausführliche, hilfreiche und schnelle Antwort! Ich frage mich die ganze Zeit, ob meine Haut in wärmeren Monaten überhaupt so viel Feuchtigkeit braucht. Wäre da nicht eine leichte Feuchtigkeitscreme ohne Serum besser? Und gerade kam folgender Gedanke: Wenn die Creme nicht okklusiv ist sondern hauptsächlich aus solchen Bestandteilen wie HA, Glyzerin, Propylen Glycol oder ähnliches besteht, verlieren wir auch beim Benutzen solcher Cremes nicht auch Feuchtigkeit, wenn sie nicht eingeschlossen wird? Wäre eine okklusive Schicht nicht immer ein Muss?
Hallo Rita,
das ist ein wichtiger Punkt, den Du angesprochen hast. Es sei denn, es handelt sich um Feuchtigkeitsseren, wo ausgegangen wird, dass denen eine Feuchtigkeitscreme ohnehin folgt (und wo auf der Packung dies auch ausdrücklich erwähnt wird, Z.B. bei Hydraluron von IndeedLabs), kombinieren alle (glaube und hoffe ich) Feuchtigkeitsprodukte Humectants/Feuchthaltemittel (Glycerin, Hyaluronsäure etc.) mit Okklusiva. In den sehr leichten Feuchtigkeitscremes sind die Okklusiva allerdings auch sehr leicht – meist Silikone – d.h. weniger dicht als Petrolatum bzw. Lanolin, die in reichhaltigeren Produkten vorkommen.
Nun, je schwächer/poröser die Hautbarriere, desto dichter sollten die Okklusiva sein, sonst wird das Wasser aus der Haut tatsächlich evaporieren. Das betrifft allerdings meist trockene Häute bzw. diverse Hautkrankheiten. Bei öligen nicht dehydrierten Hauttypen reichen Silikone als Okklusiva in der Pflege (vor allem im Sommer) aus.
Ich hab mir noch mal die Creme von Bioderma: Hydrabio Legere angeschaut: dort haben Cyclomethicone und Dimethicone okklusive Eigenschaften. In der Clinique Superrescue sind das Dimethicone aber auch Petrolatum… sehr gut.
Morgen kommt ein Blogeintrag zur Hautbarriere…
Lass mich bitte wissen, wofür Du dich letztendlich entscheiden hast und wie es für dich funktioniert.
Frage: Welches Serum mit Hyaluronsäure benutzt Du denn?
Danke nochmals! Ich bin noch im „Entscheidungsprozess“ und werde schreiben, wofür ich mich entschieden habe. Tendiere aber zur Clinique Creme, die du vorgeschlagen hast. Ich benutze derzeit Hada Labo Super Hyaluronic Acid Hydrating Lotion. Es ist eine japanische Marke. Inhaltsstoffe: Water, Butylene Glycol, Glycerin, Disodium Succinate, Hydrolyzed Hyaluronic Acid, Hydroxyethycellulose, Methylparaben, PPG-10 Methyl Glucose Ether, Sodium Acetylated Hyaluronate, Sodium Hyaluronate, Succinic Acid
Auch diese Zusammenfassung ist einfach spitze.
Ich habe sie zusätzlich gelesen, um die erworbenen Informationen zu verfestigen 😉
Lieben Gruß,
ulli ks
Danke liebe Ulli, das freut mich sehr! <3