Wenn die Haut spannt und trockene Schuppen auftreten, wird in erster Linie zu Pflegeprodukten gegriffen, die das Problem schnellstmöglich beheben sollten. Dabei sollte man sich jedoch in erster Linie Gedanken dazu machen, warum die Haut überhaupt feuchtigkeitsarm bzw. ausgetrocknet ist?
Was sind die Ursachen für eine feuchtigkeitsarme Haut?
Mögliche Ursachen für eine feuchtigkeitsarme Haut
Was können also die Gründe für eine ausgetrocknete Haut sein?
- Medikamente – etwa Accutane gegen Akne
- eintönige Diet mit wenig Fettsäuren
- Zigarettenrauchen
- Hauterkrankungen – etwa atopische Dermatitis, Psoriasis, Rosacea (wegen der Hitze-Präsenz in der Haut, Netherton Syndrom, Ichthyose)
- hormonelles Ungleichgewicht – etwa durch Schilddrüse-Unterfunktion, Östrogenmangel
- häufiges/langes Baden
- externe Umwelteinflüsse – etwa niedrige Luftfeuchtigkeit, kühles Klima, starker Wind (Winter = kalte Luft & niedrige Luftfeuchtigkeit)
- häufige Veränderungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit: Outdoor<-> Indoor (im Winter: Heizung<->Kälte; im Sommer Hitze<->Klimaanlage, etc.)
- UV-Strahlen (verhindern die Konvertierung von der Protein Filaggrin zu natürlichen Feuchtigkeitsfaktoren (NMF), wodurch die Haut weniger befeuchtet wird)
- psychischer Stress
- Schlafmangel
- geschädigte Hautbarriere – ein der Hauptgründe für dehydrierte Haut
Eine geschädigte Hautbarriere ist nicht nur eine der wichtigsten Ursachen für eine feuchtigkeitsarme Haut, sondern auch eine, gegen welche wir etwas aktiv unternehmen können.
Deshalb habe ich diesen Beitrag zu Ursachen einer dehydrierten Haut in zwei kleinere Beiträge aufgeteilt. Der Ursache für eine geschädigten Hautbarriere werden wir uns ausführlich beim nächsten Mal widmen.
Ursachen für eine feuchtigkeitsarme Haut – Graphik
kommt…
Dehydrierte Haut – was können wir dagegen tun?
Die obige Liste habe ich kurz und knapp dargestellt, da die einzelnen Punkte selbsterklärend sind.
Falls Ihr mögt, könnt Ihr allerdings etwas Zeit investieren und jeden einzelnen Punkt gedanklich verarbeiten:
- Was könnte ich gegen eine feuchtigkeitsarme Haut tun?
- Kann ich meine Haut besser schützen, indem ich einige meiner Lebensgewohnheiten ändere?
- Dusche (bade) ich vielleicht zu lange?
- Verwende ich Hautreinigungsmittel mit milden Tensiden? (zu milden Tensiden geht’s hier lang) Oder weiß ich gar nicht, was meine Gesichtsreinigung enthält?
- Benutze ich eine Gesichtsreinigungsbürste? (ob Reinigungsbürsten empfehlenswert sind, findet Ihr hier heraus)
- Was enthält eigentlich mein Moisturizer? Sind darin gute Feuchthaltemittel, Hautlipide und Okklusiva enthalten?
- Schütze ich meine Haut täglich vor UVA-Strahlen?
Feuchtigkeitsarme Haut ist kein Schicksal!
Falls Ihr die obigen Fragen beantwortet habt, ist Euch vielleicht aufgefallen, dass wir gegen eine feuchtigkeitsarme Haut, die spannt, schuppt und Fältchen zeigt, Einiges selbst unternehmen können. Eine gute Hautpflege wird hier Abhilfe schaffen. Aber auch der Lebensstil und unsere Gewohnheiten (etwa langes Baden) können den Zustand unserer Haut verbessern.
Habt Ihr diese Zusammenhänge inzwischen beobachten können? Etwa zwischen Hautspannungen und milder Pflege oder Hautfeuchtigkeit und Stress? Erzählt bitte!
Zur Pflege einer trockenen und feuchtigkeitsarmen Haut s. hier
Eure Pia
23 Tipps für eine richtige Hautpflege für Anfänger – sehr ausführlicher Leitfaden!
PS. Zum Wort Hautdehydrierung. In dem Buch: Friedbichler, Ingrid/Friedbichler, Michael (2007): Fachwortschatz Medizin, 2. Aufl., S. 228 habe ich bei einer Übersetzung aus dem Englischen das Wort „Dehydratation“ gefunden. Die Haut wäre dann hydratisiert bzw. hydriert oder dehydratisiert bzw. dehydriert. Wie klingt das in Euren Ohren? Haut-Dehydrierung oder Haut-Dehydratation?
Quellenangaben
Verdier-Sévrain, Sylvie/Bonté, Frédéric (2007): Skin Hydration: A Review on its Molecular Mechanisms, Journal of Cosmetic Dermatology, Nr. 6, S. 75-82.
- Gimenez-Arnau, Ana (2014): Xerosis Means „Dry Skin“: Mechanisms, Skin Conditions, and its Management, in: Thyssen, Jacob/Maibach, Howard: Filaggrin: Basic Science, Epidemiology, Clinical Aspects and Management, Kapitel 22, S. 235-249.
- Elias, Peter/Feingold, Kenneth (2006): Skin Barrier, San Francisco.
- Feingold, Kenneth (2007): The Role of Epidermal Lipids in Cutaneous Permeability Barrier Homeostasis, Journal of Lipid Research (Full Text).
Sahle, F./Gebre-Mariam T./Dobner, B./Wohlrab, J./Neubert, R. (2015): Skin Diseases Associated with the Depletion of Stratum Corneum Lipids and Stratum Corneum Lipid Substitution Therapy, Skin Pharmacology and Physiology 28/1 (Full Text).
Also ich habe mal „hydratisieren“, „hydratisiert“ und „Hydratisierung“ gelernt, wenn man zu etwas Wasser hinzufügt. Ein Blick in den Duden hat mich jetzt aufgeklärt, dass „Hydratation“ ebenso wie „Hydration“ ebenfalls korrekt ist, während es je nur ein richtiges Verb und Adjektiv gibt. Auch wenn es umgangssprachlich so verwendet wird, ist allerdings „hydrieren“, „hydriert“ und „Hydrierung“ streng genommen falsch, denn es beschreibt die Zufuhr von Wasserstoff, nicht von Wasser.
Schilddrüse, hallöchen. :’D
Hm, klingt für mich mit der Endung -atation komisch. Habe ich auch so noch nirgends gelesen.
Also…. bevor ich mir alles nochmal genauer reinziehe;
meine erste Aossziation ist ‚dehydriert und hydriert‘. Auf deutsch leidet man an ‚Deyhdrierung‘, wenn man austrocknet. Die Endung mit -ation ist meiner Meinung nach falsch eingedeutschtes Fremdwort 😉