Neben Sonnenschutzcremes, -gels und -fluids wird eine weitere Form von Sonnenschutz eingeboten: Ein Sonnenstick bzw. Sonnenschutz Stick oder eben ein Sonnenstift.
Inzwischen findet man Sonnenstiften im Angebot vieler Kosmetikunternehmen:
- Avene Sonnenstick (→ Einschätzung | Details)
- Babylove Sonnenstick (DM) (→ Einschätzung | Details)
- Uriage Sonnenstift (→ Einschätzung | Details)
- Vichy Sonnenschutz Stick (→ Einschätzung | Details)
- Bioderma Sonnenschutz Stick (→ Bewertung kommt)
- Ladival Sonnenstift (→ Bewertung kommt)
- La Roche Posay Sonnenstift (→ Bewertung kommt)
Bevor wir zu der Frage kommen, welcher aktuell der beste Sonnenstick auf dem Kosmetikmarkt ist, klären wir zunächst, wofür Sonnenschutz Sticks eigentlich gut sind.
Wozu verwendet man einen Sonnenstift?
Ein Sonnenschutz Stick ist insbesondere dann von Vorteil:
- Wenn es um einen zusätzlichen Schutz von besonders empfindlichen Hautpartien geht (Lippen, Wangen, Nase, Ohren, Stirn, Augenbereich)
- Wenn ein schneller, wiederholter Auftrag auf besonders exponierte Hautpartien angestrebt wird
- Wenn Pigmentflecken besonders gut vor UV-Strahlung geschützt werden sollten
- Wenn ein Kindergesicht zwischendurch schnell nachgecremt werden muss
- Wenn Ihr keine andere Sonnencreme im Augenbereich verträgt
- Eure Ideen?
Vergleich von Sonnensticks – Gemeinsamkeiten
Fangen wir zunächst mit den Gemeinsamkeiten von Sonnensticks an:
Alle hier aufgelisteten Sonnenstifte zeichnen sich durch folgende Eigenschafte aus:
- Alle sind lipidreich und entsprechend fettig. Die meisten glänzen auf der Haut
- Alle hinterlassen einen Film auf der Haut und können sich etwas klebrig anfühlen
- Alle – bis auf Vichy, Uriage und Babylove – weißeln auf der Haut
- Alle sind wasserresistent
- Alle weisen einen UVB-Schutz von zumindest 60 und einen UVA-Wert von mind. 20 auf
- Alle – bis auf den Babylove Sonnenstick mit 20g – enthalten zwischen 8-10g
Vergleich von Sonnensticks – Unterschiede
Was die Sonnenstiften hingegen unterscheidet, sind drei Aspekte:
- Inhaltsstoffe
- Weißelneffekt
- Glanzstärke
Inhaltsstoffe
Fangen wir mit den Inhaltsstoffen der Sonnensticks an. Eine übersichtliche Tabelle mit eingesetzten UV-Filtern, INCI-Listen und Auflistung einiger Eigenschaften findet Ihr weiter unten.
Hier also nur knapp zu den Unterschieden in der jeweiligen Formulierungen:
Keiner der hier erwähnten Sticks mit UV-Schutz ist stark reizend.
Ansonsten enthalten einige Sonnensticks den potenziellen Hautallergen Octocrylen (INCI: Octocrylene). Darüber haben wir bereits ausführlich in einem → Post zu bedenklichen UV-Schutzfilter geschrieben. Octocrylen ist besonders bei empfindlichen Häuten und in Sonnenschutzprodukten für Kinder unerwünscht.
Sonnenschutzsticks, die kein Octocrylen enthalten, sind: Babylove, Avene und Uriage.Eine besondere Pflegefunktion, außer dem Schutz vor Sonnenstrahlen hat nur der Bioderma Sonnenstick – hier wurden nämlich feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffen beigefügt. Sonst besteht die positive Nebenwirkung der Sonnenstiften für unsere Haut darin, dass sie eine okklusive Schicht auf der Haut bilden, wodurch der Wasserverlust aus der Epidermis verlangsamt wird. Mehr zur Okklusion und Wasserverlust aus der Haut findet Ihr hier
Allzu starke Okklusion kann bei einer Rosazea Haut allerdings problematisch werden (obwohl etwa Avène seinen Stick explizit für eine durch Kupferrose betroffene Haut vorsieht. Der Unterschied zwischen Rosazea and Akne wurde hier besprochen.
Mineralische vs. chemische Filter
Alle Sonnensticks basieren (zum Großteil) auf den sog. chemischen UV-Filtern.
Der einzige Sonnenstift, der auf den sog. mineralischen UV-Schutzfiltern basiert (Titandioxid und Zinkoxid) ist der Mineral Sun Sonnenstick von Uriage.
Weißeln und Tönung
Am stärksten weißelt der Sonnenstick von Ladival. Alle anderen UV-Sticks weißeln mittig.Der Sonnenstick für empfindliche Hautpartien von Avene weißelt sehr gering.
Bei Vichy, Uriage und Babylove Sonnenstick (DM) wurden hingegen Farbstoffe beigefügt, wodurch kein Weißelneffekt nach dem Auftrag zu sehen ist.
Uriage’s Bariésun Stick ist etwas rosastichig. Die Auftragsfarbe von dem Vichy’s Idéal Soleil Stick für empfindliche Hautpartien ist hingegen hautneutral – man sieht im Prinzip keine Tönung auf der Haut.
Der Sonnenstick aus DM (Babylove) hat dagegen einen Gelbstich. Hier muss man beim Auftrag aufpassen, dass sich keine gelben Stellen bilden. Wird zu viel aufgetragen und das Produkt nicht anschließend mit der Hand verteilt, sieht die Haut etwas gelblich-grünlich aus – ein bisschen so, als hätten wir an dieser Stelle einen blauen Fleck auf dem Weg zum Verblassen. 🙂
Wird der Babylove Sonnenstick nach dem Auftrag hingegen noch in die Haut eingearbeitet, ist der Effekt minimal. Für Kinder sicherlich absolut erträglich, zumal der Babylove Sonnenstick bestens zusammengesetzt ist (mehr dazu weiter unten).
Verteilbarkeit
Babylove lässt sich auch sehr gut verteilen. Die Konsistenz ist relativ weich. So ist auch der Stick von Ladival.
Die anderen Sonnensticks sind etwas mühsam beim Verteilen. Es hilft, wenn man sie zuvor etwas in der Hand aufwärmt. Laut meiner Erfahrung ist der Uriage’s Sonnenstift im Vergleich zu den anderen am härtesten und dementsprechend schwer zu verteilen. Die Technik mit dem Aufwärmen des Stiftes funktioniert aber auch in diesem Fall gut.
Finish
Was schließlich den Glanz anbelangt, so führt hier auch Babylove, weshalb ich den Sonnenstick aus DM tatsächlich in erster Linie als einen Sonnenschutz für Kinder sehe.Der Sonnenstift von Vichy glänzt hingegen am wenigsten.
Avene’s Sonnenprodukt glänzt nach einem leichten Eintupfen ebenfalls kaum.
Alle anderen Sticks glänzen mehr oder weniger gleich: man muss sie etwas in die Haut einarbeiten und den restlichen Glanz mit einem Taschentuch abtupfen.
Eine ölige Haut wäre mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Eine trockene Haut würde es wahrscheinlich sogar begrüßen.
Der Auftrag von Sonnensticks
Wie trägt man einen Sonnenschutz in Stickform auf? Und woher weiß man, ob die ausgelobte Menge aufgetragen wurde?
Selbst gehe ich folgendermaßen vor: Ich trage den Sonnenstift in Streifen auf, eine Stelle nach der anderen. Anschließend gehe ich noch mal über das ganze Hautareal durch und klopfe die Creme langsam und mit einem mittel-starken Druck in die Haut ein. Sobald ich einen sichtbaren Film auf der Haut sehe, der auch nach 20 Minuten nicht vollständig einzieht, gehe ich davon aus, dass die Menge ausreichend ist. Wie sieht die benötigte Menge einer Sonnencreme von 2mg/cm² haben wir bereits hier besprochen.
Vergleich von Sonnensticks – Fazit und tabellarische Übersicht
Welcher ist also der beste Sonnenstick, fragt Ihr?
Die Antwort hängt davon ab, was Ihr damit erreichen wollt:
Der beste Sonnenstick | |
Bestes Ergebnis beim blinden Auftrag : | Vichy (2. Platz: Avene) |
Auftrag möglichst ohne Glanz: | Vichy (2. Platz: Avene) |
Beste Inhaltsstoffe (Reizarm): | Babylove und Avene |
Bestes Preis-Leistung-Verhältnis: | Babylove |
Der Vichy UV-Stick (hier) ist also besonders dann vorteilhaft, wenn ein Auftrag „zwischendurch“ ansteht bzw. man nicht unbedingt auf eine weiße Haut angesprochen werden will. 🙂 In diesem Fall ist der Idéal Soleil Stick für empfindliche Hautpartien von Vichy der beste Sonnenstick.
Und diesen verwende ich auch selbst.
Wenn der enthaltene Octocrylen in dem Vichy Stick stört, könnte der Sonnenstift von Avene (hier) oder der mineralische Uriage Stick (hier) gewählt werden.
Einen Vergleich der sieben Sonnensticks findet Ihr in den zwei unteren Tabellen. Ich hoffe, dass sie Euch bei der Wahl eines Sonnenstiftes helfen werden.
Ich würde ich mich sehr freuen, könntet Ihr mir zu dem Thema ein paar Erfahrungen schildern. Diese füge ich dann gerne den Tabellen zu.
Eure Pia
Alle Beiträge zum Thema Sonnenschutz, die auf dem Blog erschienen sind, findet Ihr hier Alles über Sonnenschutz: Grundlagen und ReviewsAuf dem Blog findet Ihr regelmäßig neue Erfahrungsberichte über Sonnenschutzprodukte. Tragt Euch gerne für den Newsletter ein:
Sehr interessant. Meinst du man kann mit denen auch tagsüber zwischendurch über make up gehen?
Probier es doch einfach aus?!
Falls du aber überlegst einen Stick extra dafür zu kaufen und nicht eh schon einen besitzt: ich habe das grade ausprobiert.
Ich bin geschminkt von heute morgen und ich habe hier einen Avene SPF 50 Stick. So ein Stick ist für mich ‚Fett am Stück‘, für meine Haut viel zu viel/reichhaltig. Aber vielleicht funktioniert das für dich?
Das Makeup ist etwas ’streifig‘ geworden, das Rouge auf meiner Testseite eher weg. Augenbereich habe ich jetzt ausgespart. Diese ‚fettige‘ Konsistenz zieht bei mir auch nicht ein. Für einen gewissen Schutz ist aber mehrfach über eine Stelle gehen nötig. Ich kenne deine Haut nicht, aber ich sitze jetzt hier mit halbem Fettgesicht und dafür aufgefrischtem Sonnenschutz^^
Haha, so ein Sonnenschutz-Stick auf dem Makeup wird das Makeup vollkommen zerstören. Da besteht kein Zweifel dran. 🙂
Liebe Pia,
Danke für den ausführlichen Vergleich!
Wie unterscheiden sich diese Sticks denn von UV-Lippenpflegestiften? Nur in der Größe?
Wenn sie genauso fettbasiert sind, könnte ich mir das so gar nicht im Gesicht vorstellen. Auf den Lippen verwende ich aber schon einen UV-Lippenpflegestift.
Liebe Grüße
Lizzy
Ich verwende den Daylong Stick für die Augenpartie und vertragen ihn – im Gegensatz zu herkömmlichen Formulierungen – tadellos.
Wenn er aufgebraucht ist, werde ich wohl mal den Ladival Stick ausprobieren.
Danke für den Vergleich und die hilfreiche Tabelle!
Glg
Jennifer
Liebe Jennifer, besten Dank für Deinen Kommentar. Der Stick von Daylong ist recht beliebt. Bitte, melde Dich wieder, nach dem Du den Stift von Ladival ausprobiert hast. Ich bin gespannt, wie Du die beiden im Vergleich finden wirst!
Viele Grüße
Pia
Ich bilde mir ein, dass der Daylong Stick neuerdings in meinen Augen brennt. Ich hatte ein Exemplar vor Jahren schon mal und wenn ich mich nicht irre, ist er zwischenzeitlich umformuliert worden. Sehr schade, somit muss ich mal einen anderen Stick ausprobieren.
Liebe Grüße
Isabel
Liebe Isabel, ich kann mich an eine Diskussion auf Instagram erinnern, dass der Stick von Daylong tatsächlich umformuliert wurde. Damals hieß es aber: Zu Gutem, da die „Körnchen“ weg waren. Wenn es aber brennt, muss etwas anderes ran… Ich drück Dir die Daumen, dass Du etwas Passendes findest!
Jep, würde umformuliert. War früher ein Produkt, was tadellos für empfindliche Haut funktioniert hat da er eben ohne Octocrylen und hauptsächlich mit Tinosorb S formuliert war. Jetzt muss ich mich auch nach einer Alternative umsehen, da meine Vorräte von den guten Sticks aufgebraucht sind und ich bin gerade dabei, den Ladival Stick zu jagen, an dem man auch schon nicht mehr gut rankommt… keine Ahnung, ob die Firma auch gerade dabei ist, den auszulisten. Die Apothekerin meinte nur, dass sie ihn nicht bestellen kann :-/
Ach ja, und was die Auftragsmenge dieser Sticks angeht, hat Avene in seinen Sonnenschutzprodukten eine Anleitung auf denen steht, dass mit Sticks 7 mal über den Betroffenen Hautbereich gestrichen werden muss 🙂 Wer das wohl macht.. ich kratze einfach immer mit dem Fingernagel was ab und schmiere mir das dick unter die Augen!!
P.S. bei Rosacea hängt es stark davon ab, ob man die Rosacea auf Grundlage einer fettigen oder trockenen Haut hat: bei mir ist es so, dass ich okklusive Produkte auf meiner trockenen Rosacea Haut super finde und überhaupt gar kein Problem mit dem sonst immer propagierten Hitzestau habe. Ganz im Gegenteil: wenn ich zu wenig okklusive Produkte auftrage, wird meine Haut heiß und rot.
Ich habe bislang keinen dieser Sticks probiert, aber Ladival und LRP für die Kinder gehabt. Ich selbst komme mit dem fettigen Gefühl einfach nicht klar.
Anne – Linda, Libra, Loca
Nein, so auf dem ganzen Gesicht wären die Sticks recht fettig. Für die Kids aber perfekt!