3D Biodrucker – ein Stück Haut, bitte!

3D BIODRUCKER

Vor einigen Monaten hat die online Plattform Science Daily über eine druckbare menschliche Haut berichtet. Demnach hat ein Forscherteam aus der Carlos III Universität in Madrid einen Prototyp eines Druckers vorgestellt, der in der Lage ist, eine vollkommen funktionsfähige menschliche Haut herzustellen. Infolgedessen könnten Hautstücke aus dem 3D Biodrucker nicht nur zu Transplantationszwecken dienen, sondern auch für Tests von pharmazeutischen bzw. chemischen Produkten eingesetzt werden. 


Ausgedruckte Haut, die lebt!

Dabei handelt es sich um zwei vollständige Hautschichten: Epidermis und Dermis, die aus bioaktiven Zellen bestehen. Das heißt, nach dem “Ausdruck” der Haut bleiben die Zellen weiterhin lebendig und können selbst etwa Kollagen produzieren. Anstatt von farbigen Tintenpatronen, verfügt der 3D Biodrucker über sog. Biotinten, die menschliches Blutplasma sowie Fibroblasten und Hautzellen (Keratinozyte) enthalten (Quelle). 


EU zeigt Interesse an Bioprinting

Die durch den 3-D Biodrucker hergestellte menschliche Haut wurde auf den Markt noch nicht zugelassen. Die EU ist jedoch an einer Intensivierung der Forschung zur Bioprinting stark interessiert. Es soll ein effektives Europäisches Netzwerk an Bioprinting entstehen, das den US-Vorsprung in diesem Bereich nachholt. Zwischen den Jahren 2007 bis 2013  hat Brüssel über 160 Forschungsprojekte zu 3D Bioprinting für insg. 160 Millionen Euro gefördert. Beabsichtigt werden weitere Projekte in diesem Bereich (Quelle).


3D Biodrucker und Eure Gedanken!

Nun ist die menschliche Haut hoch wahrscheinlich das erste mit Hilfe vom 3D Biodrucker hergestellte menschliche Organ, das auf den Markt gehen kann. Wie sind Eure Gedanken dazu? Habt Ihr ethische Bedenken in Bezug auf die Herstellung von menschlichen Organen in Laboren (in diesem Fall kann Euch dieser Artikel interessieren)? Oder steht Ihr der Entwicklung positiv gegenüber und denkt eher an Menschen mit schwerer Verletzungen und Verbrennungen sowie an die Weiterverbreitung von tierversuchsfreien Testmethoden (L’Oreal hat darüber schon seit Längerem nachgedacht und eine Kooperation mit Organovo zur Herstellung von menschlicher Haut ist ebenfalls im Gange).

Kann dieser Fortschritt eventuell auch den Handel mit menschlichen Organen erfolgreich unterdrücken? Auf Eure Meinung bin ich gespannt!

lank

Pia

PS. Falls Euch das Thema Tissue Engineering interessiert, könnt Ihr dazu etwa hier nachlesen (auf Deutsch). So werden inzwischen etwa menschliche Blutgefässe durch US- und deutsche Forscher mit dem 3D Biodrucker hergestellt. Und: „Das gedruckte Herz ist in Reichweite„. The Economist vom Januar 2017 bietet eine gute Übersicht dazu, in welche Richtung sich die 3D Biodrucktechnologie in Zukunft entwickeln könnte. 

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